Bundesgesetz
über den Informationsaustausch zwischen
den Strafverfolgungsbehörden der Schweiz und
denjenigen der anderen Schengen-Staaten
(Schengen-Informationsaustauschgesetz, SIAG)


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Art. 6 Ersuchen aus anderen Schengen-Staaten

1 Er­su­chen an­de­rer Schen­gen-Staa­ten um Über­mitt­lung von ver­füg­ba­ren In­for­ma­tio­nen zum Zweck der Ver­hü­tung, Fest­stel­lung und Ver­fol­gung von Straf­ta­ten müs­sen an die EAZ fed­pol ge­rich­tet wer­den.

2 In­for­ma­ti­ons­er­su­chen müs­sen in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che oder in Eng­lisch ver­fasst sein und fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die er­su­chen­de Stel­le;
b.
die In­for­ma­tio­nen, um die er­sucht wird;
c.
den Zweck, zu dem die In­for­ma­ti­on an­ge­for­dert wer­den;
d.
ei­ne Be­schrei­bung des Sach­ver­halts der zu­grun­de lie­gen­den Straf­tat;
e.
die ob­jek­ti­ven Grün­de, die An­lass zur An­nah­me ge­ben, dass die an­ge­for­der­ten In­for­ma­tio­nen den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den zur Ver­fü­gung ste­hen;
f.
ei­ne Er­läu­te­rung des Zu­sam­men­hangs zwi­schen dem Zweck, zu dem die In­for­ma­tio­nen an­ge­for­dert wer­den, und al­len na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen, auf die sich die In­for­ma­tio­nen be­zie­hen;
g.
bei drin­gen­den Er­su­chen die Grün­de, wes­halb das Er­su­chen als drin­gend er­ach­tet wird; als dring­lich gilt ein Er­su­chen, wenn:
1.
die In­for­ma­tio­nen un­er­läss­lich sind zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­ba­ren und ernst­haf­ten Ge­fahr für die öf­fent­li­che Si­cher­heit,
2
die In­for­ma­tio­nen er­for­der­lich sind, um ei­ne un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für das Le­ben oder die kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit ei­ner Per­son ab­zu­wen­den,
3.
die In­for­ma­tio­nen er­for­der­lich sind für den Er­lass ei­nes Be­schlus­ses, der die Auf­recht­er­hal­tung re­strik­ti­ver Mass­nah­men, die ei­nem Frei­heits­ent­zug ent­spre­chen, oder
4.
es wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen für die Ver­hü­tung, Fest­stel­lung und Ver­fol­gung von Straf­ta­ten ent­hält und die Re­le­vanz der In­for­ma­tio­nen un­mit­tel­bar ge­fähr­det ist, so­fern sie nicht um­ge­hend zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den;
h.
all­fäl­li­ge Be­schrän­kun­gen der Ver­wen­dung der im Er­su­chen ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen.

3 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 nicht er­füllt oder sind in­halt­li­che Klar­stel­lun­gen er­for­der­lich, so teilt die EAZ fed­pol dies der er­su­chen­den na­tio­na­len Kon­takt­stel­le oder der be­nann­ten Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de un­ver­züg­lich schrift­lich mit und gibt Ge­le­gen­heit, das Er­su­chen zu er­gän­zen.

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