Signalisationsverordnung
(SSV)1

vom 5. September 1979 (Stand am 1. Januar 2021)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1992, in Kraft seit 15. März 1992 (AS 1992 514).


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 82 Leiteinrichtungen

1 Lei­tein­rich­tun­gen ver­deut­li­chen den Ver­lauf der Stras­se und kenn­zeich­nen stän­di­ge Hin­der­nis­se, die we­ni­ger als 1 m vom Fahr­bahn­rand ent­fernt sind. Wo der Stras­sen­ver­lauf leicht er­kenn­bar ist, muss er auf Sei­ten­flä­chen nicht ge­kenn­zeich­net wer­den.

2 Lei­tein­rich­tun­gen sind wie folgt aus­ge­stal­tet:231

a.
Stirn­flä­chen von Hin­der­nis­sen (z. B. vor­sprin­gen­de Hau­se­cken, Tun­ne­lein­gän­ge) tra­gen schwarz-weis­se, schräg zur Fahr­bahn ge­neig­te Strei­fen;
b.232
Sei­ten­flä­chen (z.B. Rand­mau­ern, Trot­toir­rän­der, Tun­nel­wän­de) tra­gen schwarz-weis­se, senk­rech­te Strei­fen oder ein senk­recht ge­streif­tes Längs­band; Leit­pfei­le tra­gen weis­se Pfeil­spit­zen auf schwar­zem Grund;
c.
Pfos­ten, Mas­ten, Bäu­me usw. tra­gen schwarz-weis­se, waag­rech­te Strei­fen;
d.
Hin­der­nis­se über der Fahr­bahn wer­den durch schwarz-weis­se, senk­rech­te Strei­fen ge­kenn­zeich­net.

3 Wird der Fahr­bahn­rand durch­ge­hend mit Rück­strah­lern ge­kenn­zeich­net, trägt der Leit­pfos­ten rechts einen weis­sen, recht­e­cki­gen, senk­recht an­ge­brach­ten Rück­strah­ler (6.30), der Leit­pfos­ten links zwei weis­se, run­de, über­ein­an­der an­ge­ord­ne­te Rück­strah­ler (6.31). Auf rich­tungs­ge­trenn­ten Stras­sen und Stras­sen oh­ne Ge­gen­ver­kehr trägt ein all­fäl­li­ger Leit­pfos­ten links einen weis­sen, senk­rech­ten Rück­strah­ler.233

4 In­sel­pfos­ten tra­gen schwarz-weis­se oder schwarz-gel­be waag­rech­te oder senk­rech­te Strei­fen.234

5 Bei Fahr­bahn­tren­nun­gen auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen kön­nen Ver­kehrs­tei­ler ver­wen­det wer­den.235

5bis Auf fah­ren­den oder auf der Fahr­bahn ste­hen­den Fahr­zeu­gen kön­nen gel­be Ab­weis­pfei­le in licht­tech­ni­scher Aus­füh­rung ver­wen­det wer­den.236

6 Das UVEK er­lässt Wei­sun­gen über Art, Aus­füh­rung und An­ord­nung von Lei­tein­rich­tun­gen.237

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

234Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 438).

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS2016 5131).

237 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

BGE

98 IV 264 () from 27. Oktober 1972
Regeste: Art. 3 Abs. 4 SVG. 1. Der Strafrichter ist unter gewissen Voraussetzungen zur Überprüfung der Rechtsbeständigkeit - unter Ausschluss der Angemessenheit - einer Verwaltungsverfügung (in casu Parkreservation) befugt (Erw. 2). 2. Bei der Prüfung der Voraussetzungen zur Aufhebung oder Einschränkung von Parkfeldern ist ein strenger Massstab anzulegen (Erw. 4 und 5). 3. Andere in den örtlichen Verhältnissen liegende Gründe rechtfertigen keine Reservation von Parkplätzen, sondern lediglich Geschwindigkeitsbeschränkungen, Überholverbote, Fahrverbote, Parkverbote in Wohnquartieren, bei Schulen, Spitälern usw. (Erw. 5 d). Art. 82 Abs. 1 SSV. Vorzug der Massnahme, die mit den geringsten Verkehrsbeschränkungen den angestrebten Zweck erreicht (Erw. 4 und 5 e).

101 IA 73 () from 28. Mai 1975
Regeste: Art. 4 BV; Fahr- und Reitverbot entlang der Töss. Rechtsnatur der örtlichen Verkehrsanordnungen.

103 IV 190 () from 27. Juni 1977
Regeste: Art. 27 Abs. 1 SVG; Art. 82 Abs. 4 SSV. Wer ein signalisiertes Parkverbot missachtet, das wegen fehlender Publikation ungültig ist, macht sich keiner Widerhandlung gegen das Strassenverkehrsgesetz schuldig, sofern nicht andere Verkehrsteilnehmer konkret gefährdet wurden, die auf den durch das Signal geschaffenen Rechtsschein vertrauten.

104 IV 24 () from 11. April 1978
Regeste: Art. 3 SVG. Verkehrsbeschränkungen, Publikation. 1. Welcher Art eine bestimmte Verkehrsbeschränkung ist, entscheidet sich nach Art. 3 Abs. 3 und Abs. 4 SVG, nicht aufgrund von Absatz 2 (E. 3a). 2. Das signalisierte Verbot, die Einfahrt zu einem Parkplatz in der Gegenrichtung als Ausfahrt zu benutzen, ist eine örtliche Verkehrsbeschränkung im Sinne des Art. 3 Abs. 4 SVG. Sie ist ohne amtliche Veröffentlichung grundsätzlich ungültig (E. 3b und c).

105 IV 66 () from 6. Februar 1979
Regeste: Verkehrsbeschränkungen auf einer Bergstrasse; Grundsatz der Verhältnismässigkeit. 1. Art. 3 Abs. 4 SVG und Art. 82 SSV verpflichten zur Verhältnismässigkeit. Die Rüge, eine gestützt auf diese Bestimmungen angeordnete Verkehrsbeschränkung verletze den Grundsatz der Verhältnismässigkeit ist daher mit Nichtigkeitsbeschwerde vorzubringen (Erw. 6b). 2. Das vom Walliser Staatsrat für die Strecke Täsch-Zermatt erlassene Verkehrsverbot mit Bewilligungsvorbehalt ist nicht unverhältnismässig (Erw. 7).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback