Signalisationsverordnung
(SSV)1

vom 5. September 1979 (Stand am 1. Januar 2023)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1992, in Kraft seit 15. März 1992 (AS 1992 514).


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Art. 22 Höchstgeschwindigkeit

1 Die Si­gna­le «Höchst­ge­schwin­dig­keit» (2.30) und «Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.30.1) nen­nen die Ge­schwin­dig­keit in Stun­den­ki­lo­me­tern (km/h), wel­che die Fahr­zeu­ge auch bei güns­ti­gen Stras­sen-, Ver­kehrs- und Sicht­ver­hält­nis­sen nicht über­schrei­ten dür­fen. Die si­gna­li­sier­te Höchst­ge­schwin­dig­keit wird mit dem Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit» (2.53) oder «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1) auf­ge­ho­ben.69

2 Drängt sich auf Stras­sen mit schnel­lem Ver­kehr ei­ne er­heb­li­che Ge­schwin­dig­keits­her­ab­set­zung auf (Art. 108), wird die Höchst­ge­schwin­dig­keit stu­fen­wei­se ge­senkt.

3 Der Be­ginn der all­ge­mei­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h (Art. 4a Abs. 1 Bst. a VRV70) wird mit dem Si­gnal «Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.30.1) dort an­ge­zeigt, wo die dich­te Über­bau­ung auf ei­ner der bei­den Stras­sen­sei­ten be­ginnt. Das En­de der all­ge­mei­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h wird mit dem Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1) an­ge­zeigt; es steht dort, wo kei­ne der bei­den Stras­sen­sei­ten mehr dicht be­baut ist.71

4 Die Si­gna­le, die Be­ginn und En­de der all­ge­mei­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h an­zei­gen, kön­nen auf un­be­deu­ten­den Ne­ben­stras­sen feh­len (wie Stras­sen, die nicht Ort­schaf­ten oder Orts­tei­le di­rekt ver­bin­den, land­wirt­schaft­li­che Er­schlies­sungs­stras­sen, Wald­we­ge u. dgl.; Art. 4a Abs. 2 VRV).72

5 Auf Au­to­stras­sen ist die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit (Art. 4a Abs. 1 VRV) mit Si­gna­len an­zu­zei­gen.73

69Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

70SR 741.11

71Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

72Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

73Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 438).

BGE

105 IV 208 () from 15. August 1979
Regeste: 1. Art. 14 Abs. 4 SSV. Diese Bestimmung schreibt nicht allgemein vor, dass alle in einer Strasse geltenden Vorschrifts- oder Hinweissignale bei jeder Verzweigung wiederholt werden müssen (E. 1b). 2. Art. 27 Abs. 1 SVG. Wer in eine durch das Signal Nr. 314 gekennzeichnete Einbahnstrasse einfährt, darin sein Fahrzeug wendet und in der verbotenen Gegenrichtung zurückkehrt, ist auch strafbar, wenn er das am Ende der Einbahnstrasse aufgestellte Signal Nr. 202 nicht wahrnehmen konnte (E. lb). 3. Art. 100 Ziff. 1 Abs. 2 SVG. Diese Bestimmung kommt nur zur Anwendung, wenn selbst eine geringfügige Busse als stossend empfunden würde. Das trifft nicht zu, wenn ein wichtiges Signal wie Nr. 314 (Einbahnstrasse) missachtet wird (E. 2b).

108 IV 52 () from 15. Januar 1982
Regeste: Art. 32 Abs. 2, 106 Abs. 1 SVG, Art. 115 SSV. Die Anordnung des Versuchs "Tempo 50" und dessen Signalisierung sind gesetzmässig.

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