Signalisationsverordnung
(SSV)1

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1992, in Kraft seit 15. März 1992 (AS 1992 514).


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Art. 16 Grundsätze

1 Vor­schrifts­si­gna­le zei­gen ein Ge­bot oder Ver­bot an; sie sind in der Re­gel rund. Ver­bots­si­gna­le ha­ben im All­ge­mei­nen einen ro­ten Rand und ein schwar­zes Sym­bol auf weis­sem Grund; bei Ma­trix­si­gna­len kön­nen der Grund schwarz und das Sym­bol weiss sein. Ge­bots­si­gna­le ha­ben ei­ne schma­le weis­se Um­ran­dung und ein weis­ses Sym­bol auf blau­em Grund. Bei kurz­fris­ti­ger Si­gna­li­sa­ti­on kön­nen Vor­schrifts­si­gna­le auf weis­sem drei­e­cki­gem Falt­si­gnal dar­ge­stellt wer­den.41

2 Un­ter Vor­be­halt ab­wei­chen­der Be­stim­mun­gen für ein­zel­ne Vor­schrifts­si­gna­le gilt die an­ge­kün­dig­te Vor­schrift an der Stel­le oder von der Stel­le an, wo das Si­gnal steht, bis zum En­de der nächs­ten Ver­zwei­gung; soll sie wei­ter gel­ten, wird das Si­gnal dort wie­der­holt. Die Si­gna­le «Höchst­ge­schwin­dig­keit» (2.30), «Min­dest­ge­schwin­dig­keit» (2.31), «Über­ho­len ver­bo­ten» (2.44), «Über­ho­len für Last­wa­gen ver­bo­ten» (2.45), «Hal­ten ver­bo­ten» (2.49) und «Par­kie­ren ver­bo­ten» (2.50) gel­ten bis zu den ent­spre­chen­den En­de-Si­gna­len (2.53, 2.54, 2.55, 2.56, 2.58), höchs­tens aber bis zum En­de der nächs­ten Ver­zwei­gung. Das Si­gnal «Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.30.1) gilt im gan­zen dicht­be­bau­ten Ge­biet von Ort­schaf­ten (Art. 22 Abs. 3; Art. 4a Abs. 2 VRV42).43

3 Kün­di­gen Vor­schrifts­si­gna­le ei­ne erst spä­ter gel­ten­de Vor­schrift an, wird die «Di­stanz­ta­fel» (5.01) bei­ge­fügt; wie­der­ho­len sie ei­ne Vor­schrift, wird die «Wie­der­ho­lungs­ta­fel» (5.04) bei­ge­fügt. Fahr­ver­bo­te so­wie Mass- und Ge­wichts­be­schrän­kun­gen wer­den spä­tes­tens bei der letz­ten Um­fah­rungs­mög­lich­keit an­ge­kün­digt.

4 Auf län­ge­ren Stre­cken wer­den die Vor­schrifts­si­gna­le mit bei­ge­füg­ter «Wie­der­ho­lungs­ta­fel» (5.04) nö­ti­gen­falls in an­ge­mes­se­nen Ab­stän­den wie­der­holt oder mit der Zu­satz­ta­fel «Stre­cken­län­ge» (5.031) er­gänzt.

41Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 438).

42SR 741.11

43Fas­sung des letz­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

BGE

94 I 205 () from 26. Juni 1968
Regeste: Staatsrechtliche Beschwerde. Begriff des Zwischenentscheids und des nicht wiedergutzumachenden Nachteils im Sinne von Art. 87 OG. Kantonaler Zivilprozess. Verbotsverfahren. Auslegung des § 263 aarg. ZPO, wonach "allgemeine Verbote durch Anbringen von Warnungstafeln oder auf andere angemessene Weise genügend bekanntzumachen" sind. Mit Wortlaut und Sinn dieser Bestimmung unvereinbar ist die Annahme, dass bei Erlass des Verbots des Befahrens eines Privatwegs mit Motorfahrzeugen die Warnungstafel die ganze Verbotsverfügung enthalten müsse, das Signal Nr. 201 gemäss Art. 16 SSV keine genügende Bekanntmachung darstelle und das im Anschluss an das Aufstellen dieses Signals eingelegte Rechtsmittel gegen das Verbot daher verfrüht und unzulässig sei.

105 IV 208 () from 15. August 1979
Regeste: 1. Art. 14 Abs. 4 SSV. Diese Bestimmung schreibt nicht allgemein vor, dass alle in einer Strasse geltenden Vorschrifts- oder Hinweissignale bei jeder Verzweigung wiederholt werden müssen (E. 1b). 2. Art. 27 Abs. 1 SVG. Wer in eine durch das Signal Nr. 314 gekennzeichnete Einbahnstrasse einfährt, darin sein Fahrzeug wendet und in der verbotenen Gegenrichtung zurückkehrt, ist auch strafbar, wenn er das am Ende der Einbahnstrasse aufgestellte Signal Nr. 202 nicht wahrnehmen konnte (E. lb). 3. Art. 100 Ziff. 1 Abs. 2 SVG. Diese Bestimmung kommt nur zur Anwendung, wenn selbst eine geringfügige Busse als stossend empfunden würde. Das trifft nicht zu, wenn ein wichtiges Signal wie Nr. 314 (Einbahnstrasse) missachtet wird (E. 2b).

126 IV 48 () from 28. Januar 2000
Regeste: Art. 5 Abs. 1 und 3, Art. 27 Abs. 1 SVG; Art. 16 Abs. 2 SSV; Rechtsbeständigkeit von Signalen, Fahrverbot. Verkehrssignale sind rechtsbeständig, wenn sie von der zuständigen Behörde ordentlich verfügt und veröffentlicht wurden, und in der konkreten Signalisation ihre Entsprechung gefunden haben (E. 2a; Bestätigung der Rechtsprechung). Rechtsbeständigkeit eines Fahrverbots bejaht, das einige Meter vor dem verfügten Ort signalisiert war (E. 2b).

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