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Signalisationsverordnung
(SSV)1

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1992, in Kraft seit 15. März 1992 (AS 1992 514).

Art. 75 Halte- und Wartelinien

1 Die Hal­te­li­nie (weiss, un­un­ter­bro­chen, quer zur Fahr­bahn; 6.10) zeigt an, wo die Fahr­zeu­ge beim Si­gnal «Stop» (3.01) und ge­ge­be­nen­falls bei Licht­si­gna­len, Bahn­über­gän­gen und Fahr­strei­fen für den ab­bie­gen­den Ver­kehr (Art. 74 Abs. 2) usw. hal­ten müs­sen.221 Der vor­ders­te Teil des Fahr­zeugs darf die Hal­te­li­nie nicht über­ra­gen.

2 Beim Si­gnal «Stop» wird, ab­ge­se­hen von Stras­sen oh­ne Hart­be­lag, die Hal­te­li­nie an­ge­bracht und das Wort «Stop» auf der Fahr­bahn auf­ge­tra­gen (6.11). Die Hal­te­li­nie wird durch ei­ne un­un­ter­bro­che­ne Längs­li­nie (6.12) er­gänzt; auf Ein­bahn­stras­sen kann sie feh­len.

3 Die War­te­li­nie (Rei­he weis­ser Drei­e­cke quer zur Fahr­bahn; 6.13) zeigt an, wo die Fahr­zeu­ge beim Si­gnal «Kein Vor­tritt» (3.02) ge­ge­be­nen­falls hal­ten müs­sen, um den Vor­tritt zu ge­wäh­ren (Art. 36 Abs. 2).222 Der vor­ders­te Teil des Fahr­zeu­ges darf die War­te­li­nie nicht über­ra­gen.

4 Beim Si­gnal «Kein Vor­tritt» wird, aus­ser auf Stras­sen oh­ne Hart­be­lag, auf Ein­fahr­ten zu Au­to­bah­nen oder Au­to­stras­sen (Art. 88 Abs. 1) oder auf ähn­li­chen An­la­gen die War­te­li­nie stets an­ge­bracht. Sie wird, wo die Stras­sen­brei­te es er­laubt, durch ei­ne un­un­ter­bro­che­ne Längs­li­nie (6.12) er­gänzt. Auf Haupt­stras­sen und wich­ti­gen Ne­ben­stras­sen kann die War­te­li­nie durch ein auf der Fahr­bahn auf­ge­mal­tes weis­ses, auf der Spit­ze ste­hen­des Drei­eck an­ge­kün­digt wer­den (6.14).223

5 Das An­brin­gen von Hal­te- und War­te­li­ni­en vor Haupt­stras­sen, die in ei­ner Ver­zwei­gung die Rich­tung än­dern, rich­tet sich nach Ar­ti­kel 76 Ab­satz 2 Buch­sta­be b.

6 Hal­te- oder War­te­li­ni­en, die sich aus­sch­liess­lich an die Füh­rer von Fahr­rä­dern und Mo­tor­fahr­rä­dern rich­ten (z.B. auf Rad­strei­fen, Rad­we­gen), kön­nen gelb sein.224

7 Vor Licht­si­gna­len kön­nen auf der ge­sam­ten Brei­te des Fahr­strei­fens gel­be Hal­te­li­ni­en mar­kiert wer­den, die für Rad­fah­rer und Mo­tor­fahr­rad­fah­rer einen Auf­stell­be­reich nach den weis­sen Hal­te­li­ni­en kenn­zeich­nen («Auf­stell­be­reich für Rad­fah­rer», 6.26). Im Auf­stell­be­reich ist es den Rad­fah­rern und Mo­tor­fahr­rad­fah­rern bei ro­tem Licht er­laubt, sich ne­ben­ein­an­der auf­zu­stel­len. Bei Rot müs­sen die an­dern Fahr­zeuglen­ker vor der ers­ten Hal­te­li­nie (weiss) hal­ten. Auf­stell­be­rei­che dür­fen nur mar­kiert wer­den, wenn ein Rad­strei­fen in den Auf­stell­be­reich mün­det. Auf einen sol­chen Rad­strei­fen kann ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
kei­ne Rechts­ab­bie­gemög­lich­keit be­steht oder den an­de­ren Fahr­zeu­gen das Rechts­ab­bie­gen bei der Ver­zwei­gung un­ter­sagt ist; und
b.
der Fahr­strei­fen über ei­ne aus­rei­chen­de Brei­te ver­fügt.225

221Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 5 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

222 Die Be­rich­ti­gung vom 8. April 2024 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2024 144).

223Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 1103).

224 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. April 1998, in Kraft seit 1. Ju­ni 1998 (AS 1998 1440).

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2145).