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Bundesgesetz
über die internationale Amtshilfe in Steuersachen
(Steueramtshilfegesetz, StAhiG)

vom 28. September 2012 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 13 Zwangsmassnahmen

1 Zwangs­mass­nah­men kön­nen an­ge­ord­net wer­den:

a.
wenn das schwei­ze­ri­sche Recht die Durch­füh­rung von Zwangs­mass­nah­men vor­sieht; oder
b.
zur Ein­for­de­rung von In­for­ma­tio­nen nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2.

2 Die ESTV kann zur Be­schaf­fung von In­for­ma­tio­nen aus­sch­liess­lich fol­gen­de Zwangs­mass­nah­men an­wen­den:

a.
die Durch­su­chung von Räu­men oder von Ge­gen­stän­den und Un­ter­la­gen in Schrift­form oder auf Bild- oder Da­ten­trä­gern;
b.
die Be­schlag­nah­me von Ge­gen­stän­den und Un­ter­la­gen in Schrift­form oder auf Bild- oder Da­ten­trä­gern;
c.
die po­li­zei­li­che Vor­füh­rung ge­hö­rig vor­ge­la­de­ner Zeu­gin­nen und Zeu­gen.

3 Die Zwangs­mass­nah­men sind vom Di­rek­tor oder von der Di­rek­to­rin der ESTV oder von der zur Stell­ver­tre­tung be­fug­ten Per­son an­zu­ord­nen.

4 Ist Ge­fahr im Ver­zug und kann ei­ne Zwangs­mass­nah­me nicht recht­zei­tig an­ge­ord­net wer­den, so darf die mit dem Voll­zug der In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung be­trau­te Per­son von sich aus ei­ne Zwangs­mass­nah­me durch­füh­ren. Die­se Zwangs­mass­nah­me hat nur Be­stand, wenn sie vom Di­rek­tor oder von der Di­rek­to­rin der ESTV oder von der zur Stell­ver­tre­tung be­fug­ten Per­son in­nert drei Werk­ta­gen ge­neh­migt wird.

5 Die Po­li­zei­be­hör­den der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie an­de­re Be­hör­den un­ter­stüt­zen die ESTV bei der Durch­füh­rung der Zwangs­mass­nah­men.

6 Die be­trof­fe­nen kan­to­na­len Steu­er­ver­wal­tun­gen kön­nen an der Durch­füh­rung der Zwangs­mass­nah­men teil­neh­men.

7 Im Üb­ri­gen sind die Ar­ti­kel 42 so­wie 45–50 Ab­sät­ze 1 und 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197425 über das Ver­wal­tungs­straf­recht an­wend­bar.