Bundesgesetz über die Organisation der Strafbehörden des Bundes

vom 19. März 2010 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 53 Gesamtgericht

1Das Ge­samt­ge­richt be­steht aus den or­dent­li­chen Rich­tern und Rich­te­rin­nen.

2Es ist zu­stän­dig für:

a.1
den Er­lass von Re­gle­men­ten über die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Ver­wal­tung des Ge­richts, die Ge­schäfts­ver­tei­lung, die In­for­ma­ti­on, die Ver­fah­rens­kos­ten so­wie die Ent­schä­di­gun­gen nach Ar­ti­kel 73;
b.
den Vor­schlag an die Bun­des­ver­samm­lung für die Wahl des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin;
c.
Ent­schei­de über Ver­än­de­run­gen des Be­schäf­ti­gungs­gra­des der Rich­ter und Rich­te­rin­nen wäh­rend der Amts­dau­er;
d.
die Ver­ab­schie­dung des Ge­schäfts­be­richts zu­han­den der Bun­des­ver­samm­lung;
e.2
die Be­stel­lung der Straf- und der Be­schwer­de­kam­mern so­wie die Wahl der Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen und der Vi­ze­prä­si­den­ten und Vi­ze­prä­si­den­tin­nen der Kam­mern auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
f.3
die Zu­tei­lung der ne­ben­amt­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen an die Straf- und an die Be­schwer­de­kam­mern auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
g.
die An­stel­lung des Ge­ne­ral­se­kre­tärs oder der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und des Stell­ver­tre­ters oder der Stell­ver­tre­te­rin auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
h.
die Ver­nehm­las­sung zu Er­las­sent­wür­fen;
i.
Be­schlüs­se be­tref­fend den Bei­tritt zu in­ter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gun­gen;
j.
an­de­re Auf­ga­ben, die ihm durch Ge­setz zu­ge­wie­sen wer­den.

3Die Be­schlüs­se des Ge­samt­ge­richts sind gül­tig, wenn an der Sit­zung oder am Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren min­des­tens zwei Drit­tel der Rich­ter und Rich­te­rin­nen teil­neh­men.

4Die für ein Teil­pen­sum ge­wähl­ten Rich­ter und Rich­te­rin­nen ha­ben vol­les Stimm­recht.


1 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG; SR 171.10).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017 (Schaf­fung ei­ner Be­ru­fungs­kam­mer am Bun­dess­traf­ge­richt), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5769; BBl 2013 7109, 2016 6199).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017 (Schaf­fung ei­ner Be­ru­fungs­kam­mer am Bun­dess­traf­ge­richt), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5769; BBl 2013 7109, 2016 6199).

BGE

142 IV 163 (6B_928/2014) from 10. März 2016
Regeste: Art. 429 Abs. 1 lit. a StPO; Entschädigung der beschuldigten Person bei Freispruch; Verteidigungskosten. Das Anwaltshonorar bestimmt sich nach dem Entschädigungstarif des Gerichtsstands. Das Reglement des Bundesstrafgerichts über die Kosten, Gebühren und Entschädigungen in Bundesstrafverfahren sieht einen Stundenansatz von Fr. 200.- bis Fr. 300.- als Anwaltshonorar vor (E. 3.1). Der (Zeit-)Aufwand der Verteidigung in Rechtsmittelverfahren ist getrennt von demjenigen des Vor- und Hauptverfahrens zu entschädigen (Art. 436 StPO) und ist nicht in der Entschädigung gemäss Art. 429 Abs. 1 lit. a StPO enthalten (E. 3.2.2).

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