Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 264e

b. Un­ge­recht­fer­tig­te me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung, Ver­let­zung der se­xu­el­len Selbst­be­stim­mung und der Men­schen­wür­de

 

1Mit Frei­heits­s­tra­fe nicht un­ter drei Jah­ren wird be­straft, wer im Zu­sam­men­hang mit ei­nem be­waff­ne­ten Kon­flikt:

a.
ei­ne vom hu­ma­ni­tär­en Völ­ker­recht ge­schütz­te Per­son kör­per­lich schwer schä­digt oder in ih­rer phy­si­schen oder psy­chi­schen Ge­sund­heit schwer ver­letzt oder ge­fähr­det, in­dem er sie ei­nem me­di­zi­ni­schen Ver­fah­ren un­ter­zieht, das nicht durch ih­ren Ge­sund­heits­zu­stand ge­bo­ten ist und das nicht mit all­ge­mein an­er­kann­ten me­di­zi­ni­schen Grund­sät­zen im Ein­klang steht;
b.
ei­ne vom hu­ma­ni­tär­en Völ­ker­recht ge­schütz­te Per­son weib­li­chen Ge­schlechts ver­ge­wal­tigt oder, nach­dem sie ge­gen ih­ren Wil­len ge­schwän­gert wur­de, ge­fan­gen hält in der Ab­sicht, die eth­ni­sche Zu­sam­men­set­zung ei­ner Be­völ­ke­rung zu be­ein­flus­sen, ei­ne vom hu­ma­ni­tär­en Völ­ker­recht ge­schütz­te Per­son zur Dul­dung ei­ner se­xu­el­len Hand­lung von ver­gleich­ba­rer Schwe­re oder zur Pro­sti­tu­ti­on nö­tigt oder sie zwangs­wei­se ste­ri­li­siert;
c.
ei­ne vom hu­ma­ni­tär­en Völ­ker­recht ge­schütz­te Per­son in schwer­wie­gen­der Wei­se ent­wür­di­gend oder er­nied­ri­gend be­han­delt.

2In be­son­ders schwe­ren Fäl­len, na­ment­lich wenn die Tat vie­le Men­schen be­trifft oder der Tä­ter grau­sam han­delt, kann auf le­bens­läng­li­che Frei­heits­s­tra­fe er­kannt wer­den.

3In we­ni­ger schwe­ren Fäl­len kann auf Frei­heits­s­tra­fe nicht un­ter ei­nem Jahr er­kannt wer­den.

 

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