Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 60

Sucht­be­hand­lung

 

1Ist der Tä­ter von Sucht­stof­fen oder in an­de­rer Wei­se ab­hän­gig, so kann das Ge­richt ei­ne sta­tio­näre Be­hand­lung an­ord­nen, wenn:

a.
der Tä­ter ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen be­gan­gen hat, das mit sei­ner Ab­hän­gig­keit in Zu­sam­men­hang steht; und
b.
zu er­war­ten ist, da­durch las­se sich der Ge­fahr wei­te­rer mit der Ab­hän­gig­keit in Zu­sam­men­hang ste­hen­der Ta­ten be­geg­nen.

2Das Ge­richt trägt dem Be­hand­lungs­ge­such und der Be­hand­lungs­be­reit­schaft des Tä­ters Rech­nung.

3Die Be­hand­lung er­folgt in ei­ner spe­zia­li­sier­ten Ein­rich­tung oder, wenn nö­tig, in ei­ner psych­ia­tri­schen Kli­nik. Sie ist den be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen des Tä­ters und sei­ner Ent­wick­lung an­zu­pas­sen.

4Der mit der sta­tio­nären Be­hand­lung ver­bun­de­ne Frei­heits­ent­zug be­trägt in der Re­gel höchs­tens drei Jah­re. Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die be­ding­te Ent­las­sung nach drei Jah­ren noch nicht ge­ge­ben und ist zu er­war­ten, durch die Fort­füh­rung der Mass­nah­me las­se sich der Ge­fahr wei­te­rer mit der Ab­hän­gig­keit des Tä­ters in Zu­sam­men­hang ste­hen­der Ver­bre­chen und Ver­ge­hen be­geg­nen, so kann das Ge­richt auf An­trag der Voll­zugs­be­hör­de die Ver­län­ge­rung der Mass­nah­me ein­mal um ein wei­te­res Jahr an­ord­nen. Der mit der Mass­nah­me ver­bun­de­ne Frei­heits­ent­zug darf im Fal­le der Ver­län­ge­rung und der Rück­ver­set­zung nach der be­ding­ten Ent­las­sung die Höchst­dau­er von ins­ge­samt sechs Jah­ren nicht über­schrei­ten.

 

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