Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 65

5. Än­de­rung der Sank­ti­on

 

1Sind bei ei­nem Ver­ur­teil­ten vor oder wäh­rend des Voll­zu­ges ei­ner Frei­heits­s­tra­fe oder ei­ner Ver­wah­rung nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1 die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner sta­tio­nären the­ra­peu­ti­schen Mass­nah­me ge­ge­ben, so kann das Ge­richt die­se Mass­nah­me nach­träg­lich an­ord­nen.1 Zu­stän­dig ist das Ge­richt, das die Stra­fe aus­ge­spro­chen oder die Ver­wah­rung an­ge­ord­net hat. Der Voll­zug ei­ner Rest­stra­fe wird auf­ge­scho­ben.

2Er­gibt sich bei ei­nem Ver­ur­teil­ten wäh­rend des Voll­zu­ges der Frei­heits­s­tra­fe auf­grund neu­er Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­tel, dass die Vor­aus­set­zun­gen der Ver­wah­rung ge­ge­ben sind und im Zeit­punkt der Ver­ur­tei­lung be­reits be­stan­den ha­ben, oh­ne dass das Ge­richt da­von Kennt­nis ha­ben konn­te, so kann das Ge­richt die Ver­wah­rung nach­träg­lich an­ord­nen. Zu­stän­dig­keit und Ver­fah­ren be­stim­men sich nach den Re­geln, die für die Wie­der­auf­nah­me gel­ten.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Le­bens­läng­li­che Ver­wah­rung ex­trem ge­fähr­li­cher Straf­tä­ter), in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 2961; BBl 2006 889).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (Kor­rek­tu­ren am Sank­ti­ons- und Straf­re­gis­ter­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3539; BBl 2005 4689).

 

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