Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 79b

Elek­tro­ni­sche Über­wa­chung

 

1Die Voll­zugs­be­hör­de kann auf Ge­such des Ver­ur­teil­ten hin den Ein­satz elek­tro­ni­scher Ge­rä­te und de­ren fes­te Ver­bin­dung mit dem Kör­per des Ver­ur­teil­ten (elek­tro­ni­sche Über­wa­chung) an­ord­nen:

a.
für den Voll­zug ei­ner Frei­heits­s­tra­fe oder ei­ner Er­satz­frei­heits­s­tra­fe von 20 Ta­gen bis zu 12 Mo­na­ten; oder
b.
an­stel­le des Ar­beitsex­ter­na­tes oder des Ar­beits- und Woh­nex­ter­na­tes für die Dau­er von 3 bis 12 Mo­na­ten.

2Sie kann die elek­tro­ni­sche Über­wa­chung nur an­ord­nen, wenn:

a.
nicht zu er­war­ten ist, dass der Ver­ur­teil­te flieht oder wei­te­re Straf­ta­ten be­geht;
b.
der Ver­ur­teil­te über ei­ne dau­er­haf­te Un­ter­kunft ver­fügt;
c.
der Ver­ur­teil­te ei­ner ge­re­gel­ten Ar­beit, Aus­bil­dung oder Be­schäf­ti­gung von min­des­tens 20 Stun­den pro Wo­che nach­geht oder ihm ei­ne sol­che zu­ge­wie­sen wer­den kann;
d.
die mit dem Ver­ur­teil­ten in der­sel­ben Woh­nung le­ben­den er­wach­se­nen Per­so­nen zu­stim­men; und
e.
der Ver­ur­teil­te ei­nem für ihn aus­ge­ar­bei­te­ten Voll­zugs­plan zu­stimmt.

3Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a, b oder c nicht mehr er­füllt oder ver­letzt der Ver­ur­teil­te sei­ne im Voll­zugs­plan fest­ge­hal­te­nen Pflich­ten, so kann die Voll­zugs­be­hör­de den Voll­zug in Form der elek­tro­ni­schen Über­wa­chung ab­bre­chen und den Voll­zug der Frei­heits­s­tra­fe im Nor­mal­voll­zug oder in der Form der Halb­ge­fan­gen­schaft an­ord­nen oder die dem Ver­ur­teil­ten zu­ste­hen­de freie Zeit ein­schrän­ken.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­run­gen des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

 

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