Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. Juli 2020)


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Art. 173

1. Ehr­ver­let­zun­gen.

Üb­le Nach­re­de

 

1. Wer je­man­den bei ei­nem an­dern ei­nes un­eh­ren­haf­ten Ver­hal­tens oder an­de­rer Tat­sa­chen, die ge­eig­net sind, sei­nen Ruf zu schä­di­gen, be­schul­digt oder ver­däch­tigt,

wer ei­ne sol­che Be­schul­di­gung oder Ver­däch­ti­gung wei­ter­ver­brei­tet,

wird, auf An­trag, mit Geld­stra­fe be­straft.2

2. Be­weist der Be­schul­dig­te, dass die von ihm vor­ge­brach­te oder wei­ter­ver­brei­te­te Äus­se­rung der Wahr­heit ent­spricht, oder dass er ernst­haf­te Grün­de hat­te, sie in gu­ten Treu­en für wahr zu hal­ten, so ist er nicht straf­bar.

3. Der Be­schul­dig­te wird zum Be­weis nicht zu­ge­las­sen und ist straf­bar für Äus­se­run­gen, die oh­ne Wah­rung öf­fent­li­cher In­ter­es­sen oder sonst wie oh­ne be­grün­de­te Ver­an­las­sung, vor­wie­gend in der Ab­sicht vor­ge­bracht oder ver­brei­tet wer­den, je­man­dem Üb­les vor­zu­wer­fen, ins­be­son­de­re, wenn sich die Äus­se­run­gen auf das Pri­vat- oder Fa­mi­li­en­le­ben be­zie­hen.

4. Nimmt der Tä­ter sei­ne Äus­se­rung als un­wahr zu­rück, so kann er mil­der be­straft oder ganz von Stra­fe be­freit wer­den.

5. Hat der Be­schul­dig­te den Wahr­heits­be­weis nicht er­bracht oder sind sei­ne Äus­se­run­gen un­wahr oder nimmt der Be­schul­dig­te sie zu­rück, so hat der Rich­ter dies im Ur­teil oder in ei­ner an­dern Ur­kun­de fest­zu­stel­len.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 1950, in Kraft seit 5. Jan. 1951 (AS 1951 1; BBl 1949 I 1249).
2 Straf­dro­hun­gen neu um­schrie­ben ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­rung des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

 

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