Art. 179bis202
Listening in on and recording the conversations of others Any person who by using a listening device and without the permission of all those participating, listens in on a private conversation between other persons, or records such a conversation on a recording device, any person who makes use of information that he knows or must assume has come to his knowledge as the result of an offence under the above paragraph or makes such information known to a third party, any person who stores or allows a third party access to a recording that he knows or must assume has been made as the result of an offence under paragraph 1 above, shall be liable on complaint to a custodial sentence not exceeding three years or to a monetary penalty. 202Inserted by No I of the FA of 20 Dec. 1968, in force since 1 May 1969 (AS 1969 319322; BBl 1968 I 585). BGE
126 IV 236 () from 5. Dezember 2000
Regeste: Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen (Art. 293 StGB); Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit (Art. 10 EMRK). Dem Tatbestand der Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen liegt der formelle Geheimnisbegriff zugrunde (E. 2; Bestätigung der Rechtsprechung). Der Tatbestand lässt sich nicht auf dem Wege der Auslegung auf Geheimnisse von erheblicher Bedeutung oder auf Fälle beschränken, in denen das Geheimhaltungsinteresse der staatlichen Behörden das Informationsinteresse der Öffentlichkeit überwiegt. Die Pressefreiheit rechtfertigt tatbestandsmässiges Verhalten nicht. Es ist Sache des Gesetzgebers, die für die Gerichte massgebende Strafbestimmung allenfalls erneut einer Überprüfung zu unterziehen (E. 4). Der Quellenschutz steht einer Bestrafung des Journalisten wegen Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen nicht entgegen (E. 6). Im konkreten Fall verstösst im Übrigen die Verurteilung des Journalisten nicht gegen Art. 10 EMRK (E. 5) und war das Geheimhaltungsinteresse der staatlichen Behörden gewichtiger als das Informationsinteresse der Öffentlichkeit (E. 9). |