Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 317bis372

Nicht straf­ba­re Hand­lun­gen

 

1 Wer mit rich­ter­li­cher Ge­neh­mi­gung im Rah­men ei­ner ver­deck­ten Er­mitt­lung zum Auf­bau oder zur Auf­recht­er­hal­tung sei­ner Le­gen­de oder mit Er­mäch­ti­gung des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des (NDB) nach Ar­ti­kel 17 NDG373 oder mit Er­mäch­ti­gung der Vor­ste­he­rin oder des Vor­ste­hers des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport nach Ar­ti­kel 18 NDG zur Schaf­fung oder Auf­recht­er­hal­tung sei­ner nach­rich­ten­dienst­li­chen Le­gen­de oder Tar­ni­den­ti­tät Ur­kun­den her­stellt, ver­än­dert oder ge­braucht, ist nicht nach den Ar­ti­keln 251, 252, 255 und 317 straf­bar.374

2 Wer mit Be­wil­li­gung für ei­ne ver­deck­te Er­mitt­lung oder im Auf­trag der zu­stän­di­gen Be­hör­de nach Ar­ti­kel 17 oder 18 NDG Ur­kun­den für Le­gen­den oder Tar­ni­den­ti­tä­ten her­stellt oder ver­än­dert, ist nicht nach den Ar­ti­keln 251, 252, 255 und 317 straf­bar.375

3 Wer im Rah­men des Bun­des­ge­set­zes vom 23. De­zem­ber 2011376 über den aus­ser­pro­zes­sua­len Zeu­gen­schutz Ur­kun­den her­stellt, ver­än­dert oder ge­braucht, ist nicht nach den Ar­ti­keln 251, 252, 255 und 317 straf­bar.377

372Ein­ge­fügt durch Art. 24 Ziff. 1 des BG vom 20. Ju­ni 2003 über die ver­deck­te Er­mitt­lung (AS 2004 1409; BBl 1998 4241). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 16. Ju­li 2012 (AS 2012 3745; BBl 20075037, 2010 7841).

373 SR 121

374 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des BB vom 25. Sept. 2020 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Über­ein­kom­mens des Eu­ro­pa­rats zur Ver­hü­tung des Ter­ro­ris­mus mit dem da­zu­ge­hö­ri­gen Zu­satz­pro­to­koll so­wie über die Ver­stär­kung des straf­recht­li­chen In­stru­men­ta­ri­ums ge­gen Ter­ro­ris­mus und or­ga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 360; BBl 2018 6427).

375 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

376 SR 312.2

377 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 23. Dez. 2011 über den aus­ser­pro­zes­sua­len Zeu­gen­schutz, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6715; BBl 2011 1).

BGE

88 IV 133 () from 1. November 1962
Regeste: 1. Art. 40 ff. TSG, Art. 269 ff. VOTSG, Art. 9 RTubG, Art. 8 BRB vom 23. Dezember 1953/9. November 1956 über die Bekämpfung des Rinderabortus Bang. Verhältnis der Strafbestimmungen der Tierseuchengesetzgebung zu den gemeinrechtlichen Strafnormen. Verfehlungen eines Kantonstierarztes, die keine seuchenpolizeilichen Tatbestände betreffen, sondern bloss im Zusammenhang mit Massnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen begangen wurden, sind, sofern sie Tatbestände des StBG erfüllen, nach den Bestimmungen dieses Gesetzes zu ahnden (Erw. 1-3). 2. Art. 159 StGB. Dem Beamten, dem kraft seiner Stellung die ausschliessliche Befugnis zusteht, über Gelder einer öffentlichen Kasse zu verfügen, ist jedenfalls dann, wenn es sich hiebei nicht um bloss unbedeutende Werte handelt, die Geschäftsführung über Vermögen im Sinne dieser Bestimmung übertragen (Erw. 4).

 

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