Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. Juni 2022)


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Art. 124161

Ver­stüm­me­lung weib­li­cher Ge­ni­ta­li­en

 

1 Wer die Ge­ni­ta­li­en ei­ner weib­li­chen Per­son ver­stüm­melt, in ih­rer na­tür­li­chen Funk­ti­on er­heb­lich und dau­er­haft be­ein­träch­tigt oder sie in an­de­rer Wei­se schä­digt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu zehn Jah­ren oder Geld­stra­fe nicht un­ter 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

2 Straf­bar ist auch, wer die Tat im Aus­land be­geht, sich in der Schweiz be­fin­det und nicht aus­ge­lie­fert wird. Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 4 und 5 sind an­wend­bar.

161Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 20122575; BBl 2010 56515677).

BGE

145 IV 17 (6B_77/2019) from 11. Februar 2019
Regeste: Art. 124 Abs. 2 StGB; Verstümmelung weiblicher Genitalien; unbeschränktes Universalitätsprinzip bei der Strafverfolgung. Art. 124 Abs. 2 StGB legt fest, dass wegen Verstümmelung weiblicher Genitalien strafrechtlich verfolgt werden kann, wer die Tat im Ausland begeht, sich in der Schweiz befindet und nicht ausgeliefert wird. Das dieser Bestimmung zugrunde liegende unbeschränkte Universalitätsprinzip ermöglicht die Verfolgung der Straftat selbst dann, wenn der Bezug zur Schweiz allein darin besteht, dass sich der Täter zur Zeit des Strafverfahrens auf schweizerischem Hoheitsgebiet befindet. Dass der Täter zur Zeit der Tatbegehung noch nie in der Schweiz war, spielt keine Rolle (E. 1).

 

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