Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. Juni 2022)

Art. 30

8. Straf­an­trag.

An­trags­recht

 

1 Ist ei­ne Tat nur auf An­trag straf­bar, so kann je­de Per­son, die durch sie ver­letzt wor­den ist, die Be­stra­fung des Tä­ters be­an­tra­gen.

2 Ist die ver­letz­te Per­son hand­lungs­un­fä­hig, so ist ihr ge­setz­li­cher Ver­tre­ter zum An­trag be­rech­tigt. Steht sie un­ter Vor­mund­schaft oder un­ter um­fas­sen­der Bei­stand­schaft, so steht das An­trags­recht auch der Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de zu.20

3 Ist die ver­letz­te Per­son min­der­jäh­rig oder steht sie un­ter um­fas­sen­der Bei­stand­schaft, so ist auch sie zum An­trag be­rech­tigt, wenn sie ur­teils­fä­hig ist.21

4 Stirbt die ver­letz­te Per­son, oh­ne dass sie den Straf­an­trag ge­stellt oder auf den Straf­an­trag aus­drück­lich ver­zich­tet hat, so steht das An­trags­recht je­dem An­ge­hö­ri­gen zu.

5 Hat ei­ne an­trags­be­rech­tig­te Per­son aus­drück­lich auf den An­trag ver­zich­tet, so ist ihr Ver­zicht end­gül­tig.

20 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).