Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 1. Juni 2022)


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Art. 321

Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses

 

1. Geist­li­che, Rechts­an­wäl­te, Ver­tei­di­ger, No­ta­re, Pa­tent­an­wäl­te, nach Ob­li­ga­tio­nen­recht380 zur Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­te­te Re­vi­so­ren, Ärz­te, Zahn­ärz­te, Chi­ro­prak­to­ren, Apo­the­ker, Heb­am­men, Psy­cho­lo­gen, Pfle­ge­fach­per­so­nen, Phy­sio­the­ra­peu­ten, Er­go­the­ra­peu­ten, Er­näh­rungs­be­ra­ter, Op­to­me­tris­ten, Os­teo­pa­then so­wie ih­re Hilfs­per­so­nen, die ein Ge­heim­nis of­fen­ba­ren, das ih­nen in­fol­ge ih­res Be­ru­fes an­ver­traut wor­den ist oder das sie in des­sen Aus­übung wahr­ge­nom­men ha­ben, wer­den, auf An­trag, mit Frei­heits­stra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.381

Eben­so wer­den Stu­die­ren­de be­straft, die ein Ge­heim­nis of­fen­ba­ren, das sie bei ih­rem Stu­di­um wahr­neh­men.

Die Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses ist auch nach Be­en­di­gung der Be­rufs­aus­übung oder der Stu­di­en straf­bar.

2. Der Tä­ter ist nicht straf­bar, wenn er das Ge­heim­nis auf Grund ei­ner Ein­wil­li­gung des Be­rech­tig­ten oder ei­ner auf Ge­such des Tä­ters er­teil­ten schrift­li­chen Be­wil­li­gung der vor­ge­setz­ten Be­hör­de oder Auf­sichts­be­hör­de of­fen­bart hat.

3. Vor­be­hal­ten blei­ben die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Be­stim­mun­gen über die Mel­de- und Mit­wir­kungs­rech­te, über die Zeug­nis­pflicht und über die Aus­kunfts­pflicht ge­gen­über ei­ner Be­hör­de.382

380 SR 220

381 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Ge­sund­heits­be­ru­fe­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2020 (AS 2020 57; BBl 2015 8715).

382Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 15. Dez. 2017 (Kin­des­schutz), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2947; BBl 2015 3431).

 

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