Swiss Criminal Code

of 21 December 1937 (Status as of 1 June 2022)


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Art. 267

Dip­lo­mat­ic treas­on

 

1. Any per­son who wil­fully makes known or makes ac­cess­ible to a for­eign state or its agents or to the gen­er­al pub­lic a secret, the pre­ser­va­tion of which is ne­ces­sary in the in­terests of the Con­fed­er­a­tion,306

any per­son who fals­i­fies, des­troys, dis­poses of or steals doc­u­ments or evid­ence re­lat­ing to leg­al re­la­tions between the Con­fed­er­a­tion or a can­ton and a for­eign state and thus en­dangers the in­terests of the Con­fed­er­a­tion or the can­ton, or

any per­son who, as the au­thor­ised rep­res­ent­at­ive of the Con­fed­er­a­tion, con­ducts ne­go­ti­ations with a for­eign gov­ern­ment which are in­ten­ded to be det­ri­ment­al to the Con­fed­er­a­tion,

shall be li­able to a cus­todi­al sen­tence of not less than one year.

2. Any per­son who wil­fully makes known or makes ac­cess­ible to the gen­er­al pub­lic a secret, the pre­ser­va­tion of which is ne­ces­sary in the in­terests of the Con­fed­er­a­tion shall be li­able to a cus­todi­al sen­tence not ex­ceed­ing five years or to a mon­et­ary pen­alty.307

3. If the per­son con­cerned acts through neg­li­gence, the pen­alty is a cus­todi­al sen­tence not ex­ceed­ing three years or a mon­et­ary pen­alty.308

306 Amended by No I of the FA of 10 Oct. 1997, in force since 1 April 1998 (AS 1998 852856; BBl 1996 IV 525).

307 In­ser­ted by No I of the FA of 10 Oct. 1997, in force since 1 April 1998 (AS 1998 852856; BBl 1996 IV 525).

308 Ori­gin­ally No 2.

BGE

111 II 209 () from 2. Mai 1985
Regeste: Pressefreiheit (Art. 55 BV); Verletzung in den persönlichen Verhältnissen (Art. 28 ZGB). Durch das Mittel der Druckerpresse verbreitete Äusserungen über die frühere politische Haltung von Personen der Zeitgeschichte sind nicht widerrechtlich, sofern sie der Wahrheit entsprechen. Insoweit gibt es kein "Recht auf Vergessen". Der nicht der Wahrheit entsprechende Vorwurf des Landesverrats stellt eine unbefugte Verletzung in den persönlichen Verhältnissen dar. Sie lässt sich weder mit der Erklärung, dass historische Forschung betrieben werde, noch mit dem Argument, es handle sich um eine pointiert politisch ausgerichtete Publikation, rechtfertigen.

126 IV 236 () from 5. Dezember 2000
Regeste: Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen (Art. 293 StGB); Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit (Art. 10 EMRK). Dem Tatbestand der Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen liegt der formelle Geheimnisbegriff zugrunde (E. 2; Bestätigung der Rechtsprechung). Der Tatbestand lässt sich nicht auf dem Wege der Auslegung auf Geheimnisse von erheblicher Bedeutung oder auf Fälle beschränken, in denen das Geheimhaltungsinteresse der staatlichen Behörden das Informationsinteresse der Öffentlichkeit überwiegt. Die Pressefreiheit rechtfertigt tatbestandsmässiges Verhalten nicht. Es ist Sache des Gesetzgebers, die für die Gerichte massgebende Strafbestimmung allenfalls erneut einer Überprüfung zu unterziehen (E. 4). Der Quellenschutz steht einer Bestrafung des Journalisten wegen Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen nicht entgegen (E. 6). Im konkreten Fall verstösst im Übrigen die Verurteilung des Journalisten nicht gegen Art. 10 EMRK (E. 5) und war das Geheimhaltungsinteresse der staatlichen Behörden gewichtiger als das Informationsinteresse der Öffentlichkeit (E. 9).

 

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