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Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 22. November 2022)

Art. 197240

4. Por­no­gra­fie

 

1 Wer por­no­gra­fi­sche Schrif­ten, Ton- oder Bild­auf­nah­men, Ab­bil­dun­gen, an­de­re Ge­gen­stän­de sol­cher Art oder por­no­gra­fi­sche Vor­füh­run­gen ei­ner Per­son un­ter 16 Jah­ren an­bie­tet, zeigt, über­lässt, zu­gäng­lich macht oder durch Ra­dio oder Fern­se­hen ver­brei­tet, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 öf­fent­lich aus­stellt oder zeigt oder sie sonst je­man­dem un­auf­ge­for­dert an­bie­tet, wird mit Bus­se be­straft. Wer die Be­su­cher von Aus­stel­lun­gen oder Vor­füh­run­gen in ge­schlos­se­nen Räu­men im Vor­aus auf de­ren por­no­gra­fi­schen Cha­rak­ter hin­weist, bleibt straf­los.

3 Wer ei­ne min­der­jäh­ri­ge Per­son an­wirbt, da­mit die­se an ei­ner por­no­gra­fi­schen Vor­füh­rung mit­wirkt, oder wer sie zur Mit­wir­kung an ei­ner der­ar­ti­gen Vor­füh­rung ver­an­lasst, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

4 Wer Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen im Sin­ne von Ab­satz 1, die se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Tie­ren oder mit Ge­walt­tä­tig­kei­ten un­ter Er­wach­se­nen oder nicht tat­säch­li­che se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Min­der­jäh­ri­gen zum In­halt ha­ben, her­stellt, ein­führt, la­gert, in Ver­kehr bringt, an­preist, aus­stellt, an­bie­tet, zeigt, über­lässt, zu­gäng­lich macht, er­wirbt, sich über elek­tro­ni­sche Mit­tel oder sonst wie be­schafft oder be­sitzt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft. Ha­ben die Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen tat­säch­li­che se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Min­der­jäh­ri­gen zum In­halt, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe.

5 Wer Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen im Sin­ne von Ab­satz 1, die se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Tie­ren oder mit Ge­walt­tä­tig­kei­ten un­ter Er­wach­se­nen oder nicht tat­säch­li­che se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Min­der­jäh­ri­gen zum In­halt ha­ben, kon­su­miert oder zum ei­ge­nen Kon­sum her­stellt, ein­führt, la­gert, er­wirbt, sich über elek­tro­ni­sche Mit­tel oder sonst wie be­schafft oder be­sitzt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe be­straft. Ha­ben die Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen tat­säch­li­che se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Min­der­jäh­ri­gen zum In­halt, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

6 Bei Straf­ta­ten nach den Ab­sät­zen 4 und 5 wer­den die Ge­gen­stän­de ein­ge­zo­gen.

7 Han­delt der Tä­ter mit Be­rei­che­rungs­ab­sicht, so ist mit Frei­heits­s­tra­fe ei­ne Geld­stra­fe zu ver­bin­den.

8 Min­der­jäh­ri­ge von mehr als 16 Jah­ren blei­ben straf­los, wenn sie von­ein­an­der ein­ver­nehm­lich Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 her­stel­len, die­se be­sit­zen oder kon­su­mie­ren.

9 Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen im Sin­ne der Ab­sät­ze 1–5 sind nicht por­no­gra­fisch, wenn sie einen schutz­wür­di­gen kul­tu­rel­len oder wis­sen­schaft­li­chen Wert ha­ben.

240 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Lanz­aro­te-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1159; BBl 2012 7571).