Schweizerisches Strafgesetzbuch

vom 21. Dezember 1937 (Stand am 22. November 2022)


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Art. 92a118

In­for­ma­ti­ons- recht

 

1 Op­fer und An­ge­hö­ri­ge des Op­fers im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­sät­ze 1 und 2 des Op­fer­hil­fe­ge­set­zes vom 23. März 2007119 (OHG) so­wie Drit­te, so­weit die­se über ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se ver­fü­gen, kön­nen mit schrift­li­chem Ge­such ver­lan­gen, dass sie von der Voll­zugs­be­hör­de über Fol­gen­des in­for­miert wer­den:

a.
über den Zeit­punkt des Straf- oder Mass­nah­men­an­tritts des Ver­ur­teil­ten, die Voll­zug­s­ein­rich­tung, die Voll­zugs­form, so­fern sie vom Nor­mal­voll­zug ab­weicht, Voll­zugs­un­ter­bre­chun­gen, Voll­zugs­öff­nun­gen (Art. 75a Abs. 2), die be­ding­te oder de­fi­ni­ti­ve Ent­las­sung so­wie die Rück­ver­set­zung in den Straf- oder Mass­nah­men­voll­zug;
b.
um­ge­hend über ei­ne Flucht des Ver­ur­teil­ten und de­ren Be­en­di­gung.

2 Die Voll­zugs­be­hör­de ent­schei­det nach An­hö­rung des Ver­ur­teil­ten über das Ge­such.

3 Sie kann nur dann die In­for­ma­ti­on ver­wei­gern oder einen frü­he­ren Ent­scheid zu in­for­mie­ren wi­der­ru­fen, wenn be­rech­tig­te In­ter­es­sen des Ver­ur­teil­ten über­wie­gen.

4 Heisst die Voll­zugs­be­hör­de ein Ge­such gut, so macht sie die in­for­ma­ti­ons­be­rech­tig­te Per­son auf die Ver­trau­lich­keit der be­kannt ge­ge­be­nen In­for­ma­tio­nen auf­merk­sam. Per­so­nen, die An­spruch auf Op­fer­hil­fe nach dem OHG ha­ben, sind ge­gen­über der be­ra­ten­den Per­son ei­ner Be­ra­tungs­stel­le nach Ar­ti­kel 9 OHG nicht zur Ver­trau­lich­keit ver­pflich­tet.

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 26. Sept. 2014 über das In­for­ma­ti­ons­recht des Op­fers, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 1623; BBl 2014 889913). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

119 SR 312.5

 

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