Schweizerisches Strafgesetzbuch


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Art. 135193

Ge­walt­dar­stel­lun­gen

 

1 Wer Ton- oder Bild­auf­nah­men, Ab­bil­dun­gen, an­de­re Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen, die, oh­ne schutz­wür­di­gen kul­tu­rel­len oder wis­sen­schaft­li­chen Wert zu ha­ben, grau­sa­me Ge­walt­tä­tig­kei­ten ge­gen Er­wach­se­ne oder Tie­re oder nicht tat­säch­li­che grau­sa­me Ge­walt­tä­tig­kei­ten ge­gen Min­der­jäh­ri­ge ein­dring­lich dar­stel­len und da­bei die ele­men­ta­re Wür­de des Men­schen in schwe­rer Wei­se ver­let­zen, her­stellt, ein­führt, la­gert, in Ver­kehr bringt, an­preist, aus­stellt, an­bie­tet, zeigt, über­lässt, zu­gäng­lich macht, er­wirbt, sich über elek­tro­ni­sche Mit­tel oder sonst wie be­schafft oder be­sitzt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft. Ha­ben die Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen tat­säch­li­che grau­sa­me Ge­walt­tä­tig­kei­ten ge­gen Min­der­jäh­ri­ge zum In­halt, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe.

2 Wer Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen nach Ab­satz 1 ers­ter Satz kon­su­miert oder zum ei­ge­nen Kon­sum her­stellt, ein­führt, la­gert, er­wirbt, sich über elek­tro­ni­sche Mit­tel oder sonst wie be­schafft oder be­sitzt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe be­straft. Ha­ben die Ge­gen­stän­de oder Vor­füh­run­gen tat­säch­li­che grau­sa­me Ge­walt­tä­tig­kei­ten ge­gen Min­der­jäh­ri­ge zum In­halt, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

3 Die Ge­gen­stän­de wer­den ein­ge­zo­gen.

193Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

BGE

148 IV 398 (6B_57/2022) from 19. August 2022
Regeste: Art. 2 Abs. 1 des Al-Qaïda/IS-Gesetzes vom 12. Dezember 2014; Art. 64 Abs. 1 StGB. Die Verwahrung setzt als Anlasstat eine in Art. 64 Abs. 1 StGB umschriebene Katalogtat oder eine andere mit einer Höchststrafe von fünf oder mehr Jahren bedrohte Tat (Auffangtatbestand oder Generalklausel) voraus (E. 4.2). Art. 2 Abs. 1 Al-Qaïda/IS-Gesetz ist keine Katalogtat. Aus einer bundesrechtskonformen Auslegung ergibt sich, dass ein Verstoss gegen Art. 2 Abs. 1 Al-Qaïda/IS-Gesetz nicht als eine unter die Generalklausel fallende Anlasstat für die Anordnung der Verwahrung nach Art. 64 Abs. 1 StGB in Betracht kommt (E. 4.8).

150 IV 10 (6B_234/2022) from 8. Juni 2023
Regeste: a Art. 135 StGB; Gewaltdarstellungen. Tatbestandsmerkmale der strafbaren Handlung (E. 4.1).

 

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