Schweizerisches Strafgesetzbuch


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Art. 165

Miss­wirt­schaft

 

1. Der Schuld­ner, der in an­de­rer Wei­se als nach Ar­ti­kel 164, durch Miss­wirt­schaft, na­ment­lich durch un­ge­nü­gen­de Ka­pi­tal­aus­stat­tung, un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand, ge­wag­te Spe­ku­la­tio­nen, leicht­sin­ni­ges Ge­wäh­ren oder Be­nüt­zen von Kre­dit, Ver­schleu­dern von Ver­mö­gens­wer­ten oder ar­ge Nach­läs­sig­keit in der Be­rufs­aus­übung oder Ver­mö­gens­ver­wal­tung,

sei­ne Über­schul­dung her­bei­führt oder ver­schlim­mert, sei­ne Zah­lungs­un­fä­hig­keit her­bei­führt oder im Be­wusst­sein sei­ner Zah­lungs­un­fä­hig­keit sei­ne Ver­mö­gens­la­ge ver­schlim­mert,

wird, wenn über ihn der Kon­kurs er­öff­net oder ge­gen ihn ein Ver­lust­schein aus­ge­stellt wor­den ist, mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

1bis. Er­hält der Schuld­ner zur Ab­wen­dung ei­ner dro­hen­den Über­schul­dung oder Zah­lungs­un­fä­hig­keit ei­ne be­hörd­li­che Stüt­zungs­mass­nah­me, so wird er mit der glei­chen Stra­fe be­legt.222

2. Der auf Pfän­dung be­trie­be­ne Schuld­ner wird nur auf An­trag ei­nes Gläu­bi­gers ver­folgt, der einen Ver­lust­schein ge­gen ihn er­langt hat.

Der An­trag ist in­nert drei Mo­na­ten seit der Zu­stel­lung des Ver­lust­schei­nes zu stel­len.

Dem Gläu­bi­ger, der den Schuld­ner zu leicht­sin­ni­gem Schul­den­ma­chen, un­ver­hält­nis­mäs­si­gem Auf­wand oder zu ge­wag­ten Spe­ku­la­tio­nen ver­lei­tet oder ihn wu­che­risch aus­ge­beu­tet hat, steht kein An­trags­recht zu.

222 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

 

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