Schweizerisches Strafgesetzbuch


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Art. 61

Mass­nah­men für jun­ge Er­wach­se­ne

 

1 War der Tä­ter zur Zeit der Tat noch nicht 25 Jah­re alt und ist er in sei­ner Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung er­heb­lich ge­stört, so kann ihn das Ge­richt in ei­ne Ein­rich­tung für jun­ge Er­wach­se­ne ein­wei­sen, wenn:

a.
der Tä­ter ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen be­gan­gen hat, das mit der Stö­rung sei­ner Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung in Zu­sam­men­hang steht; und
b.
zu er­war­ten ist, da­durch las­se sich der Ge­fahr wei­te­rer mit der Stö­rung sei­ner Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung in Zu­sam­men­hang ste­hen­der Ta­ten be­geg­nen.

2 Die Ein­rich­tun­gen für jun­ge Er­wach­se­ne sind von den üb­ri­gen An­stal­ten und Ein­rich­tun­gen die­ses Ge­set­zes ge­trennt zu füh­ren.

3 Dem Tä­ter sol­len die Fä­hig­kei­ten ver­mit­telt wer­den, selbst­ver­ant­wort­lich und straf­frei zu le­ben. Ins­be­son­de­re ist sei­ne be­ruf­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung zu för­dern.

4 Der mit der Mass­nah­me ver­bun­de­ne Frei­heits­ent­zug be­trägt höchs­tens vier Jah­re. Er darf im Fal­le der Rück­ver­set­zung nach be­ding­ter Ent­las­sung die Höchst­dau­er von ins­ge­samt sechs Jah­ren nicht über­schrei­ten. Die Mass­nah­me ist spä­tes­tens dann auf­zu­he­ben, wenn der Tä­ter das 30. Al­ters­jahr vollen­det hat.

5 Wur­de der Tä­ter auch we­gen ei­ner vor dem 18. Al­ters­jahr be­gan­ge­nen Tat ver­ur­teilt, so kann die Mass­nah­me in ei­ner Ein­rich­tung für Ju­gend­li­che voll­zo­gen wer­den.

 

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