Swiss Criminal Code


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Art. 372

1. Duty to ex­ecute sen­tences and meas­ures

 

1 The can­tons shall ex­ecute the judg­ments is­sued by their crim­in­al courts on the basis of this Code. They are ob­liged to ex­ecute the judg­ments of the fed­er­al crim­in­al justice au­thor­it­ies in re­turn for the re­im­burse­ment of their costs.

2 De­cisions in crim­in­al cases made by po­lice au­thor­it­ies and oth­er com­pet­ent au­thor­it­ies and the de­cisions of pro­sec­u­tion ser­vices are deemed equi­val­ent to court judg­ments.

3 The can­tons shall guar­an­tee the uni­form ex­e­cu­tion of crim­in­al sanc­tions.578

578 In­ser­ted by No II 2 of the FA of 6 Oct. 2006 on the New Sys­tem of Fin­an­cial Equal­isa­tion and the Di­vi­sion of Tasks between the Con­fed­er­a­tion and the Can­tons (NFA), in force since 1 Jan. 2008 (AS2007 57795817; BBl 2005 6029).

BGE

147 IV 453 (6B_422/2021) from 1. September 2021
Regeste: Art. 66a und 66d StGB; Art. 42 Abs. 2, Art. 78 Abs. 2 lit. b und Art. 81 Abs. 1 lit. b BGG; Zulässigkeit der Beschwerde in Strafsachen gegen einen Entscheid, in dem der Aufschub des Vollzugs der obligatorischen Landesverweisung abgewiesen wird. Der Vollzug einer rechtskräftigen Strafe oder einer rechtskräftigen Massnahme kann grundsätzlich nur aus wichtigen Gründen (Art. 92 StGB) sine die aufgeschoben oder unterbrochen werden, sofern kein überwiegendes öffentliches Interesse entgegensteht (E. 1.2). Bezüglich der Landesverweisung werden diese Grundsätze in Art. 66d StGB präzisiert. Sie beeinflussen die Zulässigkeit der Beschwerde in Strafsachen im Vollzugsstadium (Art. 78 Abs. 2 lit. b BGG), die gemäss Art. 81 Abs. 1 lit. b BGG ein aktuelles und konkretes Rechtsschutzinteresse voraussetzt (E. 1.4.3). Ein solches Interesse kann alleine aufgrund des Zeitablaufs weder a prior i ausgeschlossen noch vermutet werden. Vielmehr hat der Beschwerdeführer glaubhaft zu machen, dass sich die massgebenden Umstände seit dem die Massnahme anordnenden Urteil verändert haben, dass diese Änderungen zu einer anderen Beurteilung der Verhältnismässigkeit führen können und dass es sich deshalb aufdrängt, auf den Vollzug der Landesverweisung zu verzichten (E. 1.4.8).

 

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