Bundesgesetz
über die Harmonisierung der direkten Steuern
der Kantone und Gemeinden
(Steuerharmonisierungsgesetz, StHG)1

vom 14. Dezember 1990 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).


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Art. 6 Besteuerung nach dem Aufwand 15

1 Der Kan­ton kann na­tür­li­chen Per­so­nen das Recht zu­ge­ste­hen, an­stel­le der Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­er ei­ne Steu­er nach dem Auf­wand zu ent­rich­ten, wenn sie:

a.
nicht das Schwei­zer Bür­ger­recht ha­ben;
b.
erst­mals oder nach min­des­tens zehn­jäh­ri­ger Un­ter­bre­chung un­be­schränkt steu­er­pflich­tig (Art. 3) sind; und
c.
in der Schweiz kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, müs­sen bei­de die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

3 Die Steu­er, die an die Stel­le der Ein­kom­mens­steu­er tritt, wird nach den jähr­li­chen, in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode im In- und Aus­land ent­stan­de­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, min­des­tens aber nach dem höchs­ten der fol­gen­den Be­trä­ge be­mes­sen:

a.
ei­nem vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Min­dest­be­trag;
b.
für Steu­er­pflich­ti­ge mit ei­ge­nem Haus­halt: dem Sie­ben­fa­chen des jähr­li­chen Miet­zin­ses oder des von den zu­stän­di­gen Be­hör­den fest­ge­leg­ten Miet­werts;
c.
für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen: dem Drei­fa­chen des jähr­li­chen Pen­si­ons­prei­ses für Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung am Ort des Auf­ent­halts nach Ar­ti­kel 3;

4 Die Steu­er wird nach dem or­dent­li­chen Steu­er­ta­rif be­rech­net.

5 Die Kan­to­ne be­stim­men, wie die Be­steue­rung nach dem Auf­wand die Ver­mö­gens­steu­er ab­gilt.

6 Die Steu­er nach dem Auf­wand muss min­des­tens gleich hoch sein wie die Sum­me der nach den or­dent­li­chen Ta­ri­fen be­rech­ne­ten Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­ern vom ge­sam­ten Brut­to­be­trag:

a.
des in der Schweiz ge­le­ge­nen un­be­weg­li­chen Ver­mö­gens und von des­sen Ein­künf­ten;
b.
der in der Schweiz ge­le­ge­nen Fahr­nis und von de­ren Ein­künf­ten;
c.
des in der Schweiz an­ge­leg­ten be­weg­li­chen Ka­pi­tal­ver­mö­gens, ein­sch­liess­lich der grund­p­fänd­lich ge­si­cher­ten For­de­run­gen, und von des­sen Ein­künf­ten;
d.
der in der Schweiz ver­wer­te­ten Ur­he­ber­rech­te, Pa­ten­te und ähn­li­chen Rech­te und von de­ren Ein­künf­ten;
e.
der Ru­he­ge­häl­ter, Ren­ten und Pen­sio­nen, die aus schwei­ze­ri­schen Quel­len flies­sen;
f.
der Ein­künf­te, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf­grund ei­nes von der Schweiz ab­ge­schlos­se­nen Ab­kom­mens zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung gänz­li­che oder teil­wei­se Ent­las­tung von aus­län­di­schen Steu­ern be­an­sprucht.

7 Wer­den Ein­künf­te aus ei­nem Staat nur dann von des­sen Steu­ern ent­las­tet, wenn die Schweiz die­se Ein­künf­te al­lein oder mit an­de­ren Ein­künf­ten zum Satz des Ge­samtein­kom­mens be­steu­ert, so wird die Steu­er nicht nur nach den in Ab­satz 6 be­zeich­ne­ten Ein­künf­ten, son­dern auch nach al­len auf­grund des be­tref­fen­den Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens der Schweiz zu­ge­wie­se­nen Ein­kom­mens­be­stand­tei­len aus dem Quel­len­staat be­mes­sen.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. in Art. 78e am Schluss des Tex­tes.

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