Bundesgesetz
über die Harmonisierung der direkten Steuern
der Kantone und Gemeinden
(Steuerharmonisierungsgesetz, StHG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).


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Art. 23 Ausnahmen

1 Von der Steu­er­pflicht sind nur be­freit:

a.
der Bund und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des Bun­des­rech­tes;
b.
der Kan­ton und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
c.
die Ge­mein­den, die Kirch­ge­mein­den und die an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten des Kan­tons und ih­re An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
d.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge von Un­ter­neh­men mit Wohn­sitz, Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz und von ih­nen na­he ste­hen­den Un­ter­neh­men, so­fern die Mit­tel der Ein­rich­tung dau­ernd und aus­sch­liess­lich der Per­so­nal­vor­sor­ge die­nen;
e.
die in­län­di­schen So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­sen-, Kran­ken­ver­si­che­rungs‑, Al­ters‑, In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rungs­kas­sen, mit Aus­nah­me der kon­zes­sio­nier­ten Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
f.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die öf­fent­li­che oder ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind. Un­ter­neh­me­ri­sche Zwe­cke sind grund­sätz­lich nicht ge­mein­nüt­zig. Der Er­werb und die Ver­wal­tung von we­sent­li­chen Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men gel­ten als ge­mein­nüt­zig, wenn das In­ter­es­se an der Un­ter­neh­men­ser­hal­tung dem ge­mein­nüt­zi­gen Zweck un­ter­ge­ord­net ist und kei­ne ge­schäfts­lei­ten­den Tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den;
g.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die kan­to­nal oder ge­samtschwei­ze­risch Kul­tus­zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind;
h.102
die aus­län­di­schen Staa­ten für ih­re in­län­di­schen, aus­sch­liess­lich dem un­mit­tel­ba­ren Ge­brauch der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen be­stimm­ten Lie­gen­schaf­ten so­wie die von der Steu­er­pflicht be­frei­ten in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007103 für die Lie­gen­schaf­ten, die Ei­gen­tum der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten sind und die von de­ren Dienst­stel­len be­nützt wer­den;
i.104
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz, so­fern de­ren An­le­ger aus­sch­liess­lich steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Buch­sta­be d oder steu­er­be­frei­te in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen nach Buch­sta­be e sind;
j.105
die vom Bund kon­zes­sio­nier­ten Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­un­ter­neh­men, die für die­se Tä­tig­keit Ab­gel­tun­gen er­hal­ten oder auf­grund ih­rer Kon­zes­si­on einen ganz­jäh­ri­gen Be­trieb von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf­recht er­hal­ten müs­sen; die Steu­er­be­frei­ung er­streckt sich auch auf Ge­win­ne aus der kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit, die frei ver­füg­bar sind; von der Steu­er­be­frei­ung aus­ge­nom­men sind je­doch Ne­ben­be­trie­be und Lie­gen­schaf­ten, die kei­ne not­wen­di­ge Be­zie­hung zur kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit ha­ben.

2106

3 Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

4 Die in Ab­satz 1 Buch­sta­ben d-g und i ge­nann­ten ju­ris­ti­schen Per­so­nen un­ter­lie­gen je­doch in je­dem Fall der Grund­stück­ge­winn­steu­er. Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.107

102 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

103 SR 192.12

104 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

105 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

107 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

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