Bundesgesetz
über die Harmonisierung der direkten Steuern
der Kantone und Gemeinden
(Steuerharmonisierungsgesetz, StHG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 7b Kapitaleinlagenprinzip 38

1 Die Rück­zah­lung von Ein­la­gen, Auf­gel­dern und Zu­schüs­sen (Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen), die von den In­ha­bern der Be­tei­li­gungs­rech­te nach dem 31. De­zem­ber 1996 ge­leis­tet wor­den sind, wird gleich be­han­delt wie die Rück­zah­lung von Grund- oder Stamm­ka­pi­tal. Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Schüt­tet ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, bei der Rück­zah­lung von Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ab­satz 1 nicht min­des­tens im glei­chen Um­fang üb­ri­ge Re­ser­ven aus, so ist die Rück­zah­lung im Um­fang der hal­b­en Dif­fe­renz zwi­schen der Rück­zah­lung und der Aus­schüt­tung der üb­ri­gen Re­ser­ven steu­er­bar, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen, han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hi­gen üb­ri­gen Re­ser­ven.

3 Absatz 2 ist nicht anwendbar auf Reserven aus Kapitaleinlagen:

a.
die bei fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen durch Ein­brin­gen von Be­tei­li­gungs- und Mit­glied­schafts­rech­ten an ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be c oder durch ei­ne grenz­über­schrei­ten­de Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be d nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 ent­stan­den sind;
b.
die im Zeit­punkt ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Fu­si­on oder Um­struk­tu­rie­rung nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be b und Ab­satz 3qua­ter oder der Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 be­reits in ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft vor­han­den wa­ren;
c.
im Fal­le der Li­qui­da­ti­on der der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft.

4 Die Absätze 2 und 3 gelten sinngemäss auch für Reserven aus Kapitaleinlagen, die für die Ausgabe von Gratisaktien oder für Gratisnennwerterhöhungen verwendet werden.

5 Ent­spricht bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten an ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, die Rück­zah­lung der Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nicht min­des­tens der Hälf­te des er­hal­te­nen Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses, so ver­min­dert sich der steu­er­ba­re An­teil die­ses Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses um die hal­be Dif­fe­renz zwi­schen die­sem An­teil und der Rück­zah­lung, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die auf die­se Be­tei­li­gungs­rech­te ent­fal­len.

6 Ab­satz 1 gilt für Ein­la­gen und Auf­gel­der, die wäh­rend ei­nes Ka­pi­tal­bands nach den Ar­ti­keln 653sff. des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)39 ge­leis­tet wer­den, nur so­weit sie die Rück­zah­lun­gen von Re­ser­ven im Rah­men die­ses Ka­pi­tal­bands über­stei­gen.40

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

39 SR 220

40 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109, 112; BBl 2017 399).

BGE

133 V 346 () from 15. Mai 2007
Regeste: Art. 5 Abs. 2 Satz 1 AHVG; Art. 7 lit. c AHVV: Beitragsrechtliche Behandlung gevesteter Mitarbeiteroptionen. Analog zur seit Mai 2003 geltenden (einkommens-)steuerrechtlichen Praxis bei Mitarbeiteroptionen mit Vesting-Klausel ist beitragsrechtlich massgeblich, in welchem Zeitpunkt die Option effektiv ausgeübt wurde. Nicht erheblich ist demgegenüber, wann die Option zugeteilt wurde oder zu welchem Zeitpunkt die Vesting-Periode abgelaufen ist. Soweit in Rz. 2022.2 der Wegleitung über den massgebenden Lohn (WML) etwas Abweichendes gesagt wird, ist die Weisung gesetzwidrig (E. 4 und 5).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden