Schweizerische Strafprozessordnung

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 74 Orientierung der Öffentlichkeit

1Die Staats­an­walt­schaft und die Ge­rich­te so­wie mit de­ren Ein­ver­ständ­nis die Po­li­zei kön­nen die Öf­fent­lich­keit über hän­gi­ge Ver­fah­ren ori­en­tie­ren, wenn dies er­for­der­lich ist:

a.
da­mit die Be­völ­ke­rung bei der Auf­klä­rung von Straf­ta­ten oder bei der Fahn­dung nach Ver­däch­ti­gen mit­wirkt;
b.
zur War­nung oder Be­ru­hi­gung der Be­völ­ke­rung;
c.
zur Rich­tig­stel­lung un­zu­tref­fen­der Mel­dun­gen oder Ge­rüch­te;
d.
we­gen der be­son­de­ren Be­deu­tung ei­nes Straf­fal­les.

2Die Po­li­zei kann aus­ser­dem von sich aus die Öf­fent­lich­keit über Un­fäl­le und Straf­ta­ten oh­ne Nen­nung von Na­men ori­en­tie­ren.

3Bei der Ori­en­tie­rung der Öf­fent­lich­keit sind der Grund­satz der Un­schulds­ver­mu­tung und die Per­sön­lich­keits­rech­te der Be­trof­fe­nen zu be­ach­ten.

4In Fäl­len, in de­nen ein Op­fer be­tei­ligt ist, dür­fen Be­hör­den und Pri­va­te aus­ser­halb ei­nes öf­fent­li­chen Ge­richts­ver­fah­rens sei­ne Iden­ti­tät und In­for­ma­tio­nen, die sei­ne Iden­ti­fi­zie­rung er­lau­ben, nur ver­öf­fent­li­chen, wenn:

a.
ei­ne Mit­wir­kung der Be­völ­ke­rung bei der Auf­klä­rung von Ver­bre­chen oder bei der Fahn­dung nach Ver­däch­ti­gen not­wen­dig ist; oder
b.
das Op­fer be­zie­hungs­wei­se sei­ne hin­ter­blie­be­nen An­ge­hö­ri­gen der Ver­öf­fent­li­chung zu­stim­men.

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