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Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 126 Entscheid

1 Das Ge­richt ent­schei­det über die an­hän­gig ge­mach­te Zi­vil­kla­ge, wenn es die be­schul­dig­te Per­son:

a.
schul­dig spricht;
b.
frei­spricht und der Sach­ver­halt spruch­reif ist.

2 Die Zi­vil­kla­ge wird auf den Zi­vil­weg ver­wie­sen, wenn:

a.
das Straf­ver­fah­ren ein­ge­stellt oder im Straf­be­fehls­ver­fah­ren er­le­digt wird;
b.
die Pri­vat­klä­ger­schaft ih­re Kla­ge nicht hin­rei­chend be­grün­det oder be­zif­fert hat;
c.
die Pri­vat­klä­ger­schaft die Si­cher­heit für die An­sprü­che der be­schul­dig­ten Per­son nicht leis­tet;
d.
die be­schul­dig­te Per­son frei­ge­spro­chen wird, der Sach­ver­halt aber nicht spruch­reif ist.

3 Wä­re die voll­stän­di­ge Be­ur­tei­lung des Zi­vil­an­spruchs un­ver­hält­nis­mäs­sig auf­wen­dig, so kann das Ge­richt die Zi­vil­kla­ge nur dem Grund­satz nach ent­schei­den und sie im Üb­ri­gen auf den Zi­vil­weg ver­wei­sen. An­sprü­che von ge­rin­ger Hö­he be­ur­teilt das Ge­richt nach Mög­lich­keit selbst.

4 In Fäl­len, in de­nen Op­fer be­tei­ligt sind, kann das Ge­richt vor­erst nur den Schuld- und Straf­punkt be­ur­tei­len; an­sch­lies­send be­ur­teilt die Ver­fah­rens­lei­tung als Ein­zel­ge­richt nach ei­ner wei­te­ren Par­teiver­hand­lung die Zi­vil­kla­ge, un­ge­ach­tet des Streit­werts.