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Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 169 Zeugnisverweigerungsrecht zum eigenen Schutz oder zum Schutz nahe stehender Personen

1 Ei­ne Per­son kann das Zeug­nis ver­wei­gern, wenn sie sich mit ih­rer Aus­sa­ge selbst der­art be­las­ten wür­de, dass sie:

a.
straf­recht­lich ver­ant­wort­lich ge­macht wer­den könn­te;
b.
zi­vil­recht­lich ver­ant­wort­lich ge­macht wer­den könn­te, und wenn das Schut­z­in­ter­es­se das Straf­ver­fol­gungs­in­ter­es­se über­wiegt.

2 Das Zeug­nis­ver­wei­ge­rungs­recht be­steht auch dann, wenn die Per­son mit ih­rer Aus­sa­ge ei­ne ihr im Sin­ne von Ar­ti­kel 168 Ab­sät­ze 1–3 na­he ste­hen­de Per­son be­las­ten wür­de; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 168 Ab­satz 4.

3 Ei­ne Per­son kann das Zeug­nis ver­wei­gern, wenn ihr oder ei­ner ihr im Sin­ne von Ar­ti­kel 168 Ab­sät­ze 1–3 na­he ste­hen­den Per­son durch ih­re Aus­sa­ge ei­ne er­heb­li­che Ge­fahr für Leib und Le­ben oder ein an­de­rer schwe­rer Nach­teil droht, wel­cher mit Schutz­mass­nah­men nicht ab­ge­wen­det wer­den kann.

4 Ein Op­fer ei­ner Straf­tat ge­gen die se­xu­el­le In­te­gri­tät kann in je­dem Fall die Aus­sa­ge zu Fra­gen ver­wei­gern, die sei­ne In­tim­sphä­re be­tref­fen.