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Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 219 Vorgehen der Polizei

1 Die Po­li­zei stellt nach der Fest­nah­me un­ver­züg­lich die Iden­ti­tät der fest­ge­nom­me­nen Per­son fest, in­for­miert die­se in ei­ner ihr ver­ständ­li­chen Spra­che über die Grün­de der Fest­nah­me und klärt sie im Sin­ne von Ar­ti­kel 158 über ih­re Rech­te auf. Da­nach in­for­miert sie un­ver­züg­lich die Staats­an­walt­schaft über die Fest­nah­me.

2 An­sch­lies­send be­fragt sie die fest­ge­nom­me­ne Per­son in An­wen­dung von Ar­ti­kel 159 zu dem ge­gen sie be­ste­hen­den Ver­dacht und trifft un­ver­züg­lich die ge­eig­ne­ten Ab­klä­run­gen, um den Tat­ver­dacht und die wei­te­ren Haft­grün­de zu er­här­ten oder zu ent­kräf­ten.

3 Er­ge­ben die Ab­klä­run­gen, dass Haft­grün­de nicht oder nicht mehr be­ste­hen, so lässt sie die fest­ge­nom­me­ne Per­son so­fort frei. Be­stä­ti­gen die Ab­klä­run­gen den Tat­ver­dacht und einen Haft­grund, so führt sie die Per­son un­ver­züg­lich der Staats­an­walt­schaft zu.

4 Ent­las­sung oder Zu­füh­rung er­fol­gen in je­dem Fal­le spä­tes­tens nach 24 Stun­den; ging der Fest­nah­me ei­ne An­hal­tung vor­aus, so ist de­ren Dau­er an die Frist an­zu­rech­nen.

5 Hat die Po­li­zei ei­ne Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 217 Ab­satz 3 vor­läu­fig fest­ge­nom­men und soll die Per­son län­ger als 3 Stun­den fest­ge­hal­ten wer­den, so muss dies von Po­li­zei­an­ge­hö­ri­gen an­ge­ord­net wer­den, die da­zu vom Bund oder vom Kan­ton er­mäch­tigt sind.