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Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 374 Voraussetzungen und Verfahren

1 Ist ei­ne be­schul­dig­te Per­son schul­d­un­fä­hig und kommt ei­ne An­wen­dung der Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 oder 263 StGB165 nicht in Be­tracht, so be­an­tragt die Staats­an­walt­schaft dem ers­tin­stanz­li­chen Ge­richt schrift­lich ei­ne Mass­nah­me nach den Ar­ti­keln 59–61, 63, 64, 67, 67b oder 67eStGB, oh­ne vor­her das Ver­fah­ren we­gen Schul­d­un­fä­hig­keit ein­zu­stel­len.166

2 Das ers­tin­stanz­li­che Ge­richt kann mit Rück­sicht auf den Ge­sund­heits­zu­stand oder zum Schutz der Per­sön­lich­keit der be­schul­dig­ten Per­son:

a.
in Ab­we­sen­heit der be­schul­dig­ten Per­son ver­han­deln;
b.
die Öf­fent­lich­keit von den Ver­hand­lun­gen aus­sch­lies­sen.

3 Es gibt der Pri­vat­klä­ger­schaft Ge­le­gen­heit, sich zum An­trag der Staats­an­walt­schaft und zu ih­rer Zi­vil­kla­ge zu äus­sern.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen über das ers­tin­stanz­li­che Haupt­ver­fah­ren.

165 SR 311.0

166 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 13. Dez. 2013 über das Tä­tig­keits­ver­bot und das Kon­takt- und Ray­on­ver­bot, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2055; BBl 20128819).