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Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 82 Einschränkungen der Begründungspflicht

1 Das ers­tin­stanz­li­che Ge­richt ver­zich­tet auf ei­ne schrift­li­che Be­grün­dung, wenn es:

a.
das Ur­teil münd­lich be­grün­det; und
b.
nicht ei­ne Frei­heits­s­tra­fe von mehr als zwei Jah­ren, ei­ne Ver­wah­rung nach Ar­ti­kel 64 StGB24, ei­ne Be­hand­lung nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 3 StGB oder, bei gleich­zei­tig zu wi­der­ru­fen­den be­ding­ten Sank­tio­nen, einen Frei­heits­ent­zug von mehr als zwei Jah­ren aus­spricht.

2 Das Ge­richt stellt den Par­tei­en nach­träg­lich ein be­grün­de­tes Ur­teil zu, wenn:

a.
ei­ne Par­tei dies in­nert 10 Ta­gen nach Zu­stel­lung des Dis­po­si­tivs ver­langt;
b.
ei­ne Par­tei ein Rechts­mit­tel er­greift.

3 Ver­langt nur die Pri­vat­klä­ger­schaft ein be­grün­de­tes Ur­teil oder er­greift sie al­lein ein Rechts­mit­tel, so be­grün­det das Ge­richt das Ur­teil nur in dem Mas­se, als die­ses sich auf das straf­ba­re Ver­hal­ten zum Nach­teil der Pri­vat­klä­ger­schaft und auf de­ren Zi­vil­an­sprü­che be­zieht.

4 Im Rechts­mit­tel­ver­fah­ren kann das Ge­richt für die tat­säch­li­che und die recht­li­che Wür­di­gung des an­ge­klag­ten Sach­ver­halts auf die Be­grün­dung der Vor­in­stanz ver­wei­sen.