Swiss Criminal Procedure Code
(Criminal Procedure Code, CrimPC)

of 5 October 2007 (Status as of 1 July 2022)


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Art. 228 Application for release from remand

1 The ac­cused may ap­ply to the pub­lic pro­sec­utor at any time in writ­ing or or­ally on re­cord for re­lease from re­mand, sub­ject to para­graph 5 be­low. The ap­plic­a­tion must be ac­com­pan­ied by a brief state­ment of grounds.

2 If the pub­lic pro­sec­utor grants the ap­plic­a­tion, it shall re­lease the ac­cused from re­mand im­me­di­ately. If it does not wish to grant the ap­plic­a­tion, it shall pass the same to­geth­er with the files no later than 3 days after re­ceipt to the com­puls­ory meas­ures court ac­com­pan­ied by a state­ment of its opin­ion.

3 The com­puls­ory meas­ures court shall send the opin­ion to the ac­cused and his or her de­fence law­yer and al­low them 3 days to re­spond.

4 The com­puls­ory meas­ures court shall de­cide at the latest with­in 5 days of re­ceiv­ing the re­sponse or of the ex­piry of the time lim­it men­tioned in para­graph 3 above. If the ac­cused ex­pressly waives the right to a hear­ing, the de­cision may be is­sued in writ­ten pro­ceed­ings. Art­icle 226 para­graphs 2–5 also ap­plies mu­tatis mutandis.

5 The com­puls­ory meas­ures court may in its de­cision spe­cify a time lim­it of a max­im­um of one month with­in which the ac­cused is not per­mit­ted to file a fur­ther ap­plic­a­tion for re­lease.

BGE

137 IV 230 (1B_232/2011) from 12. Juli 2011
Regeste: Art. 81 BGG, Art. 222, 226 Abs. 5 und Art. 388 StPO; Untersuchungshaft, Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen Freilassungsentscheid des Zwangsmassnahmengerichts. Rechtsschutzinteresse der Staatsanwaltschaft an der Beschwerdeführung gegen die Beendigung der Untersuchungshaft (E. 1). Die Beschwerdeinstanz kann ohne vorherige Anhörung der beschuldigten Person die vorläufige Weiterführung der Haft anordnen, wenn dies zum Schutz des Untersuchungszwecks notwendig ist (E. 2.2.1). Die Nichtbehandlung des Gesuchs um vorläufige Weiterführung der Untersuchungshaft führt zur Vereitelung des Beschwerderechts der Staatsanwaltschaft (E. 2.3).

137 IV 237 (1B_273/2011) from 31. August 2011
Regeste: Art. 81 und 93 BGG, Art. 222, 226 Abs. 5 und Art. 387 f. StPO; Untersuchungshaft, Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen einen Freilassungsentscheid des Zwangsmassnahmengerichts, aufschiebende Wirkung. Beschwerde der Staatsanwaltschaft wegen Verweigerung der aufschiebenden Wirkung in Bezug auf eine Beschwerde gegen die Beendigung der Untersuchungshaft. Nicht wieder gutzumachender Nachteil bejaht, da die sofortige Freilassung des Beschuldigten die Fortführung des Strafverfahrens erschweren oder vereiteln kann, wenn ein besonderer Haftgrund vorliegt (E. 1.1). Die wirksame Geltendmachung des Beschwerderechts durch die Staatsanwaltschaft setzt voraus, dass die beschuldigte Person in Haft bleibt, bis die Beschwerdeinstanz über die Weiterführung der Haft (superprovisorisch) entscheiden kann (E. 2.4). In diesem zeitlich begrenzten Umfang ist die aufschiebende Wirkung des Rechtsmittels Teil des Beschwerderechts der Staatsanwaltschaft (E. 2.5).

138 IV 92 (1B_442/2011) from 4. Januar 2012
Regeste: Art. 5 Abs. 2, Art. 222, 224 ff., 388 lit. b und Art. 393 StPO; Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Nichtanordnung der Untersuchungshaft durch das Zwangsmassnahmengericht. Vorgehen der Staatsanwaltschaft, damit sie die Freilassung des Beschuldigten bis zum Entscheid der Verfahrensleitung der Beschwerdeinstanz über die vorsorgliche Inhaftierung während des Beschwerdeverfahrens verhindern kann (E. 3). Lehnt die Verfahrensleitung die vorsorgliche Inhaftierung ab, kann die Staatsanwaltschaft diesen Entscheid nicht beim Bundesgericht anfechten (E. 2).

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