Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 23. Januar 2023)


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Art. 362 Urteil oder ablehnender Entscheid

1 Das Ge­richt be­fin­det frei dar­über, ob:

a.
die Durch­füh­rung des ab­ge­kürz­ten Ver­fah­rens recht­mäs­sig und an­ge­bracht ist;
b.
die An­kla­ge mit dem Er­geb­nis der Haupt­ver­hand­lung und mit den Ak­ten über­ein­stimmt; und
c.
die be­an­trag­ten Sank­tio­nen an­ge­mes­sen sind.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen für ein Ur­teil im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren er­füllt, so er­hebt das Ge­richt die Straf­tat­be­stän­de, Sank­tio­nen und Zi­vil­an­sprü­che der An­kla­ge­schrift zum Ur­teil. Die Er­fül­lung der Vor­aus­set­zun­gen für das ab­ge­kürz­te Ver­fah­ren wird sum­ma­risch be­grün­det.

3 Sind die Vor­aus­set­zun­gen für ein Ur­teil im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren nicht er­füllt, so weist das Ge­richt die Ak­ten an die Staats­an­walt­schaft zur Durch­füh­rung ei­nes or­dent­li­chen Vor­ver­fah­rens zu­rück. Das Ge­richt er­öff­net den Par­tei­en sei­nen ab­leh­nen­den Ent­scheid münd­lich so­wie schrift­lich im Dis­po­si­tiv. Die­ser Ent­scheid ist nicht an­fecht­bar.

4 Er­klä­run­gen, die von den Par­tei­en im Hin­blick auf das ab­ge­kürz­te Ver­fah­ren ab­ge­ge­ben wor­den sind, sind nach der Ab­leh­nung ei­nes Ur­teils im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren in ei­nem fol­gen­den or­dent­li­chen Ver­fah­ren nicht ver­wert­bar.

5 Mit der Be­ru­fung ge­gen ein Ur­teil im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren kann ei­ne Par­tei nur gel­tend ma­chen, sie ha­be der An­kla­ge­schrift nicht zu­ge­stimmt oder das Ur­teil ent­spre­che der An­kla­ge­schrift nicht.

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