Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 23. Januar 2023)


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Art. 431 Rechtswidrig angewandte Zwangsmassnahmen

1 Sind ge­gen­über der be­schul­dig­ten Per­son rechts­wid­rig Zwangs­mass­nah­men an­ge­wandt wor­den, so spricht ihr die Straf­be­hör­de ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung und Ge­nug­tu­ung zu.

2 Im Fall von Un­ter­su­chungs- und Si­cher­heits­haft be­steht der An­spruch, wenn die zu­läs­si­ge Haft­dau­er über­schrit­ten ist und der über­mäs­si­ge Frei­heits­ent­zug nicht an die we­gen an­de­rer Straf­ta­ten aus­ge­spro­che­nen Sank­tio­nen an­ge­rech­net wer­den kann.

3 Der An­spruch nach Ab­satz 2 ent­fällt, wenn die be­schul­dig­te Per­son:

a.
zu ei­ner Geld­stra­fe, zu ge­mein­nüt­zi­ger Ar­beit oder zu ei­ner Bus­se ver­ur­teilt wird, die um­ge­wan­delt ei­ne Frei­heits­s­tra­fe er­gä­be, die nicht we­sent­lich kür­zer wä­re als die aus­ge­stan­de­ne Un­ter­su­chungs- und Si­cher­heits­haft;
b.
zu ei­ner be­ding­ten Frei­heits­s­tra­fe ver­ur­teilt wird, de­ren Dau­er die aus­ge­stan­de­ne Un­ter­su­chungs- und Si­cher­heits­haft über­schrei­tet.

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