Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

Art. 398 Zulässigkeit und Berufungsgründe

1 Die Be­ru­fung ist zu­läs­sig ge­gen Ur­tei­le ers­tin­stanz­li­cher Ge­rich­te, mit de­nen das Ver­fah­ren ganz oder teil­wei­se ab­ge­schlos­sen wor­den ist, so­wie ge­gen selbst­stän­di­ge nach­träg­li­che Ent­schei­de des Ge­richts und ge­gen selbst­stän­di­ge Ein­zie­hungs­ent­schei­de.268

2 Das Be­ru­fungs­ge­richt kann das Ur­teil in al­len an­ge­foch­te­nen Punk­ten um­fas­send über­prü­fen.

3 Mit der Be­ru­fung kön­nen ge­rügt wer­den:

a.
Rechts­ver­let­zun­gen, ein­sch­liess­lich Über­schrei­tung und Miss­brauch des Er­mes­sens, Rechts­ver­wei­ge­rung und Rechts­ver­zö­ge­rung;
b.
die un­voll­stän­di­ge oder un­rich­ti­ge Fest­stel­lung des Sach­ver­halts;
c.
Un­an­ge­mes­sen­heit.

4 Bil­de­ten aus­sch­liess­lich Über­tre­tun­gen Ge­gen­stand des ers­tin­stanz­li­chen Haupt­ver­fah­rens, so kann mit der Be­ru­fung nur gel­tend ge­macht wer­den, das Ur­teil sei rechts­feh­ler­haft oder die Fest­stel­lung des Sach­ver­halts sei of­fen­sicht­lich un­rich­tig oder be­ru­he auf ei­ner Rechts­ver­let­zung. Neue Be­haup­tun­gen und Be­wei­se kön­nen nicht vor­ge­bracht wer­den.

5 Be­schränkt sich die Be­ru­fung auf den Zi­vil­punkt, so wird das ers­tin­stanz­li­che Ur­teil nur so weit über­prüft, als es das am Ge­richts­stand an­wend­ba­re Zi­vil­pro­zess­recht vor­se­hen wür­de.

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 468; BBl 2019 6697).