Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)


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Art. 9 Anklagegrundsatz

1 Ei­ne Straf­tat kann nur ge­richt­lich be­ur­teilt wer­den, wenn die Staats­an­walt­schaft ge­gen ei­ne be­stimm­te Per­son we­gen ei­nes ge­nau um­schrie­be­nen Sach­ver­halts beim zu­stän­di­gen Ge­richt An­kla­ge er­ho­ben hat.

2 Das Straf­be­fehls- und das Über­tre­tungs­straf­ver­fah­ren blei­ben vor­be­hal­ten.

BGE

147 IV 439 (6B_282/2021) from 23. Juni 2021
Regeste: Art. 91 Abs. 2 lit. b, Art. 31 Abs. 2 und Art. 55 Abs. 7 lit. a SVG, Art. 2 Abs. 2 lit. a VRV, Art. 34 lit. a VSKV-ASTRA, Art. 12 Abs. 2 StGB; Fahren in fahrunfähigem Zustand nach Cannabiskonsum, Zulässigkeit der auf Verordnungsebene festgelegten Grenzwerte, Vorsatz. Die in Art. 2 Abs. 2 VRV festgelegte Nulltoleranz für THC im Strassenverkehr sowie der für einen entsprechenden Nachweis im Blut des Fahrzeuglenkers in Art. 34 lit. a VSKV-ASTRA festgesetzte Bestimmungsgrenzwert von 1,5 µg/L liegen im Rahmen der delegierten Rechtsetzungsbefugnisse des Bundesrats resp. des Bundesamts für Strassen und sind nicht unhaltbar (E. 3). Eventualvorsatz bejaht bei einem Fahrzeuglenker, der am Vortag Cannabis konsumiert hatte, den THC-Grenzwert im Zeitpunkt der Kontrolle deutlich überschritt und einschlägige körperliche Auffälligkeiten aufwies (E. 7.3).

149 IV 128 (6B_101/2022) from 30. Januar 2023
Regeste: Art. 312 StGB; Amtsmissbrauch; besondere Nachteilsabsicht. Der vom Täter beabsichtigte Nachteil kann auch in der Zwangshandlung selbst liegen ungeachtet dessen, ob er ein legitimes Ziel verfolgt (Präzisierung der Rechtsprechung; E. 1, insb. E. 1.3).

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