Swiss Criminal Procedure Code
(Criminal Procedure Code, CrimPC)


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Art. 237 General Provisions

1 The rel­ev­ant court shall or­der one or more le­ni­ent meas­ures in­stead of re­mand or pre­vent­ive de­ten­tion if such meas­ures achieve the same res­ult as de­ten­tion.

2 Al­tern­at­ive meas­ures in­clude in par­tic­u­lar:

a.
the pay­ment of money bail;
b.
the sur­ren­der­ing of a pass­port or iden­tity pa­pers;
c.
the re­quire­ment to stay or not to stay in a spe­cif­ic place or in a spe­cif­ic house;
d.
the re­quire­ment to re­port to a pub­lic of­fice at reg­u­larly in­ter­vals;
e.
the re­quire­ment to do a reg­u­lar job;
f.
the re­quire­ment to un­der­go med­ic­al treat­ment or a med­ic­al ex­am­in­a­tion;
g.
the pro­hib­i­tion of mak­ing con­tact with spe­cif­ic per­sons.

3 In or­der to mon­it­or such al­tern­at­ive meas­ures, the court may or­der the use of tech­nic­al devices and that they be se­curely fastened to the per­son be­ing mon­itored.

4 The or­der­ing of al­tern­at­ive meas­ures and ap­peals against such meas­ures are gov­erned mu­tatis mutandis by the reg­u­la­tions on re­mand and pre­vent­ive de­ten­tion.

5 The court may re­voke the al­tern­at­ive meas­ures at any time, or or­der oth­er al­tern­at­ive meas­ures or the ac­cused's re­mand or pre­vent­ive de­ten­tion if new cir­cum­stances so re­quire or if the ac­cused fails to ful­fil the re­quire­ments stip­u­lated.

BGE

147 IV 336 (1B_26/2021) from 6. April 2021
Regeste: Art. 226 Abs. 4 lit. a StPO. Das Zwangsmassnahmengericht kann keine auf drei Monate befristete Untersuchungshaft anordnen, wenn die Staatsanwaltschaft nur zwei Monate Haft beantragt hat (E. 2.3 und 2.4).

150 IV 149 (7B_155/2024) from 5. März 2024
Regeste: a aArt. 221 Abs. 1 lit. c und Art. 221 Abs. 1bis StPO; Haftgrund der qualifizierten Wiederholungsgefahr nach alter und revidierter StPO (in Kraft seit 1. Januar 2024). Bisherige Praxis gestützt auf aArt. 221 Abs. 1 lit. c StPO (E. 3.1). Entstehungsgeschichte des neuen Art. 221 Abs. 1bis StPO (E. 3.2). Anlasstat (lit. a) und Prognose einer "ernsthaften und unmittelbaren Gefahr" für ein gleichartiges schweres Verbrechen (lit. b) (E. 3.6.1-3.6.5). Unmittelbar sicherheitsgefährdender Charakter des Deliktes (lit. a) (E. 3.7). Haftgrund der qualifizierten Wiederholungsgefahr ohne Vortatenerfordernis sowohl nach alter als auch nach revidierter StPO im vorliegenden Fall bejaht (E. 2-3.8).

150 IV 360 (7B_583/2024, 7B_653/2024) from 25. Juni 2024
Regeste: Art. 221 Abs. 1bis StPO; Untersuchungshaft; qualifizierte Wiederholungsgefahr. Art. 221 Abs. 1bis StPO verankert einen ausnahmsweise zulässigen Grund für die Anordnung von Untersuchungshaft. Er sieht im Vergleich zu Art. 221 Abs. 1 lit. c StPO eine qualifizierte Wiederholungsgefahr vor, die als Ausgleich dafür eingeführt wurde, dass im Vergleich zu Art. 221 Abs. 1 lit. c StPO auf das Vortatenerfordernis verzichtet wird. Der Haftgrund der qualifizierten Wiederholungsgefahr gelangt aber nur unter den restriktiven, kumulativen Voraussetzungen zur Anwendung, die in den lit. a und b von Art. 221 Abs. 1bis StPO aufgeführt sind. Art. 221 Abs. 1bis lit. b StPO verlangt, dass die ernste und unmittelbare Gefahr besteht, die beschuldigte Person werde ein gleichartiges, schweres Verbrechen verüben. Der Begriff des schweren Verbrechens bezieht sich auf die in Art. 221 Abs. 1bis lit. a StPO genannten geschützten Rechtsgüter, d.h. die physische, psychische oder sexuelle Integrität einer anderen Person. Die Formulierung "unmittelbar" verdeutlicht, dass die von der beschuldigten Person ausgehende Bedrohung akut sein muss, die schweren Verbrechen in naher Zukunft drohen müssen und deshalb die Haft mit grosser Dringlichkeit anzuordnen ist (E. 3.2). Im vorliegenden Fall ist der Beschwerdeführer, dessen Strafregister keine Einträge aufweist, in Untersuchungshaft zu belassen, da er aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens ein unmittelbares Risiko darstellt, ähnlich schwere Verbrechen zu begehen wie jene, die ihm im Strafverfahren vorgeworfen werden, nämlich die schweren Verbrechen der sexuellen Handlungen mit Kindern (Art. 187 Ziff. 1 StGB) und der sexuellen Nötigung (Art. 189 StGB) (E. 3.4).

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