Swiss Criminal Procedure Code
(Criminal Procedure Code, CrimPC)


Open article in different language:  DE  |  FR  |  IT
Art. 353 Content and notice of the summary penalty order

1 The sum­mary pen­alty or­der con­tains:

a.
the name of the au­thor­ity is­su­ing the or­der;
b.
the name of the ac­cused;
c.
a de­scrip­tion of the act com­mit­ted by the ac­cused;
d.
the of­fence con­sti­tuted by the act;
e.
the sanc­tion;
f.
no­tice of the re­voc­a­tion of a sus­pen­ded sanc­tion or of pa­role with a brief state­ment of the reas­ons;
fbis.247
the date on which any DNA pro­file cre­ated must be de­leted;
g.
the costs and com­pens­a­tion due;
h.
de­tails of any seized prop­erty or as­sets that are to be re­leased or for­feited;
i.
ref­er­ence to the pos­sib­il­ity of re­ject­ing the or­der and the con­sequences of fail­ing to re­ject the or­der;
j.
place and date of is­sue;
k.
the sig­na­ture of the per­son is­su­ing the or­der.

2 The pub­lic pro­sec­utor may de­cide on the civil claims in the sum­mary pen­alty or­der pro­ced­ure provided the ac­cused has ac­cep­ted the claims or provided:

a.
the claims may be as­sessed without tak­ing fur­ther evid­ence; and
b.
the amount claimed does not ex­ceed 30 000 francs.248

3 Im­me­di­ate writ­ten no­tice of the sum­mary pen­alty or­der shall be giv­en to per­sons and au­thor­it­ies who are en­titled to re­ject the or­der.

247 In­ser­ted by An­nex 1 No 2 of the FA of 17 Dec. 2021, in force since 1 Aug. 2023 (AS 2023 309; BBl 2021 44).

248 Amended by No I of the FA of 17 June 2022, in force since 1 Jan. 2024 (AS 2023 468; BBl 2019 6697).

BGE

148 IV 445 (6B_684/2021) from 22. Juni 2022
Regeste: Art. 353 Abs. 1 lit. k und Art. 80 Abs. 2 StPO; auch beim Erlass eines Strafbefehls stellt die persönliche handschriftliche Unterschrift ein formelles Gültigkeitserfordernis im Interesse der Rechtssicherheit dar. Das Anbringen eines "Faksimile-Stempels" statt der handschriftlichen Unterschrift bietet keine ausreichende Gewähr dafür, dass der ausgefertigte Strafbefehl inhaltlich und formell mit jenem Entscheid übereinstimmt, der von der Staatsanwaltschaft gefasst worden ist. Solches vermag einzig die eigenhändige Unterschrift der zuständigen Staatsanwältin zu bestätigen (E. 1.3.1-1.4.1). Ein bloss mit einem Faksimile-Stempel versehener Strafbefehl ist nicht nichtig; er leidet an einem Formmangel. Bisherige Rechtsprechung in vergleichbaren Konstellationen (E. 1.4.2). Beruht das Fehlen der eigenhändigen Unterschrift des Strafbefehls auf einer eigentlichen Praxis, vermag die von der zuständigen Staatsanwältin eigenhändig unterzeichnete Überweisungsverfügung den Formmangel des Strafbefehls nicht zu heilen (E. 1.5.1). Von einer Heilung kann namentlich nur dann ausgegangen werden, wenn die durch die zuständige Staatsanwältin erforderliche handschriftliche Unterzeichnung versehentlich unterblieben ist (E. 1.5.2 und 1.5.3).

149 IV 9 (6B_1325/2021, 6B_1348/2021) from 27. September 2022
Regeste: a Art. 6 EMRK, Art. 14 Abs. 3 lit. g UNO-Pakt II, Art. 32 BV und Art. 113 StPO; Selbstbelastungsprivileg ("nemo tenetur se ipsum accusare") und Recht zu schweigen; Verpflichtung, die Personalien anzugeben. Allgemeiner Geltungsbereich des Selbstbelastungsprivilegs (E. 5.1). Das Prinzip kann weder als Grundlage für ein Recht auf Anonymität verstanden werden noch vermag es die Weigerung der Bekanntgabe der Personalien zu rechtfertigen (E. 5.2).

149 IV 50 (6B_222/2022) from 18. Januar 2023
Regeste: Art. 355 und 356 StPO; Einsprache gegen einen Strafbefehl, Rückzug der Einsprache. Die beschuldigte Person kann die Einsprache nur zurückziehen, wenn die Staatsanwaltschaft nach Abnahme der Beweise am ursprünglichen Strafbefehl festhält. Die Verfügungsmacht über die Einsprache ist der beschuldigten Person bis zum Entscheid der Staatsanwaltschaft über den Fortgang des Verfahrens entzogen (E. 1.2).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden