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Bundesgesetz
über die Stromversorgung
(Stromversorgungsgesetz, StromVG)

Art. 4 Begriffe

1 In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Elek­tri­zi­täts­netz: An­la­ge aus ei­ner Viel­zahl von Lei­tun­gen und den er­for­der­li­chen Ne­ben­an­la­gen zur Über­tra­gung und Ver­tei­lung von Elek­tri­zi­tät. Elek­tri­zi­täts­lei­tun­gen mit klei­ner räum­li­cher Aus­deh­nung zur Fein­ver­tei­lung, wie auf In­dus­triea­rea­len oder in­ner­halb von Ge­bäu­den, gel­ten nicht als Elek­tri­zi­täts­net­ze;
b.
End­ver­brau­cher: Kun­den, wel­che Elek­tri­zi­tät für den ei­ge­nen Ver­brauch kau­fen. Aus­ge­nom­men hier­von ist der Elek­tri­zi­täts­be­zug für den Ei­gen­be­darf ei­nes Kraft­wer­kes so­wie für den An­trieb von Pum­pen in Pumpspei­cher­kraft­wer­ken;
c.
Er­neu­er­ba­re Ener­gi­en: Was­ser­kraft, Son­nen­ener­gie, Geo­ther­mie, Um­ge­bungs­wär­me, Win­d­ener­gie und Ener­gie aus Bio­mas­se und aus Ab­fäl­len aus Bio­mas­se;
d.
Netz­zu­gang: Recht auf Netz­nut­zung, um von ei­nem Lie­fe­ran­ten frei­er Wahl Elek­tri­zi­tät zu be­zie­hen oder Elek­tri­zi­tät in ein Netz ein­zu­spei­sen;
e.
Re­ge­l­ener­gie: Au­to­ma­ti­scher oder von Kraft­wer­ken ab­ruf­ba­rer Ein­satz von Elek­tri­zi­tät zur Ein­hal­tung des ge­plan­ten Elek­tri­zi­täts­aus­tau­sches und zur Ge­währ­leis­tung des si­che­ren Netz­be­trie­bes;
ebis.4
Bi­lanz­grup­pe: recht­li­cher Zu­sam­menschluss von Teil­neh­mern am Elek­tri­zi­täts­markt, um ge­gen­über der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft ei­ne ge­mein­sa­me Mess- und Ab­rech­nungs­ein­heit in­ner­halb der Re­gel­zo­ne Schweiz zu bil­den;
eter.5
Aus­gleich­s­ener­gie: Elek­tri­zi­tät, die zum Aus­gleich der Dif­fe­renz zwi­schen dem ef­fek­ti­ven Be­zug oder der ef­fek­ti­ven Lie­fe­rung ei­ner Bi­lanz­grup­pe und de­ren Be­zug be­zie­hungs­wei­se de­ren Lie­fe­rung nach Fahr­plan in Rech­nung ge­stellt wird.
f.
Re­gel­zo­ne: Ge­biet, für des­sen Netz­re­ge­lung die na­tio­na­le Netz­ge­sell­schaft ver­ant­wort­lich ist. Die Re­gel­zo­ne wird phy­si­ka­lisch durch Mess­stel­len fest­ge­legt;
g.
Sys­tem­dienst­leis­tun­gen: Die für den si­che­ren Be­trieb der Net­ze not­wen­di­gen Hilfs­diens­te. Die­se um­fas­sen ins­be­son­de­re Sys­tem­ko­or­di­na­ti­on, Bi­lanz­ma­na­ge­ment, Pri­mär­re­ge­lung, Schwarz­start- und In­sel­be­triebs­fä­hig­keit von Er­zeu­gern, Span­nungs­hal­tung (in­kl. An­teil Blin­d­ener­gie), be­trieb­li­che Mes­sun­gen und Aus­gleich der Wirk­ver­lus­te;
h.
Über­tra­gungs­netz: Elek­tri­zi­täts­netz, das der Über­tra­gung von Elek­tri­zi­tät über grös­se­re Di­stan­zen im In­land so­wie dem Ver­bund mit den aus­län­di­schen Net­zen dient und in der Re­gel auf der Span­nungs­ebe­ne 220/380 kV be­trie­ben wird;
i.
Ver­teil­netz: Elek­tri­zi­täts­netz ho­her, mitt­ler­er oder nie­de­rer Span­nung zum Zwe­cke der Be­lie­fe­rung von End­ver­brau­chern oder Elek­tri­zi­täts­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men.

2 Der Bun­des­rat kann die Be­grif­fe nach Ab­satz 1 so­wie wei­te­re in die­sem Ge­setz ver­wen­de­te Be­grif­fe nä­her aus­füh­ren und ver­än­der­ten tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen an­pas­sen.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1309; BBl 2014 39673977).