Strahlenschutzgesetz
(StSG)

vom 22. März 1991 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 20 Massnahmen bei Gefährdung durch erhöhte Radioaktivität

1 Der Bun­des­rat ord­net bei ei­ner Ge­fähr­dung durch er­höh­te Ra­dio­ak­ti­vi­tät die nö­ti­gen Mass­nah­men an:

a.
zum Schutz der Be­völ­ke­rung;
b.
zur Si­cher­stel­lung der Lan­des­ver­sor­gung;
c.
zur Auf­recht­er­hal­tung der un­er­läss­li­chen öf­fent­li­chen Diens­te.

2 Er er­lässt die er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen für den Fall ei­ner Ge­fähr­dung durch er­höh­te Ra­dio­ak­ti­vi­tät. Ins­be­son­de­re legt er fest:

a.
die zu­mut­ba­ren Strah­len­do­sen in aus­ser­or­dent­li­chen La­gen;
b.
die Pflicht von Per­so­nen und Un­ter­neh­mun­gen, im Rah­men ih­rer üb­li­chen be­ruf­li­chen und un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­kei­ten be­stimm­te Auf­ga­ben zu über­neh­men, die zum Schutz der Be­völ­ke­rung un­er­läss­lich sind; Le­ben und Ge­sund­heit der ein­ge­setz­ten Per­so­nen sind da­bei zu schüt­zen;
c.
die Aus­rüs­tung, die Aus­bil­dung und den Ver­si­che­rungs­schutz für die mit be­son­de­ren Auf­ga­ben be­trau­ten Per­so­nen.

3 Sind Bun­des­rat und Ein­satz­or­ga­ni­sa­ti­on nicht in der La­ge, die er­for­der­li­chen Mass­nah­men an­zu­ord­nen, so tref­fen die Kan­tons­re­gie­run­gen oder, wenn die Dring­lich­keit es er­for­dert, die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len die nö­ti­gen Mass­nah­men. Sind auch die kan­to­na­len Be­hör­den da­zu nicht in der La­ge, so tref­fen die Ge­mein­de­be­hör­den die nö­ti­gen Mass­nah­men.

BGE

144 II 454 (2C_888/2016) from 15. Oktober 2018
Regeste: Art. 5 Abs. 1, Art. 164 Abs. 1 lit. d, Art. 127 Abs. 1 BV; Art. 1, 2 Abs. 3, Art. 4, 5 Abs. 2 und 4, Art. 83 Abs. 1 und 2, Art. 84 lit. a KEG; Art. 1, 2 Abs. 3, Art. 3 lit. a, Art. 4, 8, 9, 17-22, 37 Abs. 2 Satz 2, Art. 47 StSG; Art. 46a RVOG; Art. 4 KHG; Art. 2, 59 USG; Art. 54 GSchG; Art. 1-3, 8, 10 JTV; Art. 12 Abs. 2 lit. a, Anhang 2 VBSTB; Art. 2 Abs. 1 lit. i StSV; Art. 2 lit. b, Art. 6-11, 12 ff. NFSV; Art. 7 lit. d KEV; fehlende gesetzliche Grundlage für die Regelung über die Kostenüberwälzung für Handlungen im Zusammenhang mit der Abgabe von Jodtabletten auf die Betreiber von Kernkraftwerken. Die anwendbaren Regelungen der Jodtabletten-Verordnung und die Vorgaben für Abgabenregelungen auf Verordnungsstufe (E. 3.1-3.4). Der Geltungsbereich des Strahlenschutzgesetzes und des Kernenergiegesetzes sowie das Verhältnis der beiden Erlasse zueinander (E. 4). Art. 4 StSG bildet für Art. 10 JTV keine genügend bestimmte gesetzliche Grundlage (E. 5.2); dasselbe gilt auch für Art. 83 KEG (E. 5.3). Art. 46a RVOG bildet nur Grundlage für Gebühren für Verfügungen und nicht für die Frage, ob der Inhalt einer Verfügung auf einer genügenden gesetzlichen Grundlage basiert (E. 5.5). Auch Art. 4 KHG ist nicht anwendbar, da das Risiko eines schweren Kernkraftwerkunfalls mit Austritt von Radioaktivität nicht unmittelbar drohend ist (E. 6).

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