Strahlenschutzverordnung
(StSV)

vom 26. April 2017 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 29 Rechtfertigung der individuellen Anwendung

1 Wer An­wen­dun­gen ver­schreibt oder durch­führt, muss be­reits vor­han­de­ne dia­gno­s­ti­sche In­for­ma­tio­nen und die Kran­ken­ge­schich­te be­rück­sich­ti­gen, um un­nö­ti­ge Strah­len­ex­po­si­tio­nen zu ver­mei­den.

2 Wer An­wen­dun­gen ver­schreibt, muss ei­ne In­di­ka­ti­on er­stel­len, die­se do­ku­men­tie­ren und an die durch­füh­ren­de Ärz­tin oder den durch­füh­ren­den Arzt wei­ter­lei­ten.

3 Spi­tä­ler, ra­dio­lo­gi­sche In­sti­tu­te, Zu­wei­se­r­in­nen und Zu­wei­ser müs­sen An­wen­dun­gen nach dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik ver­schrei­ben. Den Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik ge­ben ins­be­son­de­re Zu­wei­sungs­richt­li­ni­en wie­der, die auf na­tio­na­len oder in­ter­na­tio­na­len Richt­li­ni­en oder Emp­feh­lun­gen ba­sie­ren.

4 Je­de An­wen­dung muss vor­gän­gig und un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Stands von Wis­sen­schaft und Tech­nik, der In­di­ka­ti­on und der in­di­vi­du­el­len Cha­rak­te­ris­tik des be­trof­fe­nen In­di­vi­du­ums von der durch­füh­ren­den Ärz­tin oder vom durch­füh­ren­den Arzt ge­recht­fer­tigt wer­den.

5 Ein dia­gno­s­ti­sches oder the­ra­peu­ti­sches Ver­fah­ren, das nach Ar­ti­kel 28 nicht ge­recht­fer­tigt ist, kann je nach Um­stand als spe­zi­fi­sche, in­di­vi­du­el­le An­wen­dung den­noch ge­recht­fer­tigt sein. Dies muss im Ein­zel­fall von der durch­füh­ren­den Ärz­tin oder vom durch­füh­ren­den Arzt be­grün­det und do­ku­men­tiert wer­den.

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