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Strassenverkehrsgesetz

vom 19. Dezember 1958 (Stand am 1. Januar 2020)

Art. 15d

Ab­klä­rung der Fahr­eig­nung oder der Fahr­kom­pe­tenz

 

1Be­ste­hen Zwei­fel an der Fahr­eig­nung ei­ner Per­son, so wird die­se ei­ner Fahr­eig­nungs­un­ter­su­chung un­ter­zo­gen, na­ment­lich bei:

a.
Fah­ren in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand mit ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 1,6 Ge­wichtspro­mil­le oder mehr oder mit ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,8 mg Al­ko­hol oder mehr pro Li­ter Atem­luft;
b.
Fah­ren un­ter dem Ein­fluss von Be­täu­bungs­mit­teln oder bei Mit­füh­ren von Be­täu­bungs­mit­teln, die die Fahr­fä­hig­keit stark be­ein­träch­ti­gen oder ein ho­hes Ab­hän­gig­keits­po­ten­zi­al auf­wei­sen;
c.
Ver­kehrs­re­gel­ver­let­zun­gen, die auf Rück­sichts­lo­sig­keit schlies­sen las­sen;
d.
Mel­dung ei­ner kan­to­na­len IV-Stel­le nach Ar­ti­kel 66c des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19592 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
e.
Mel­dung ei­nes Arz­tes, dass ei­ne Per­son we­gen ei­ner kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, we­gen ei­nes Ge­bre­chens oder we­gen ei­ner Sucht Mo­tor­fahr­zeu­ge nicht si­cher füh­ren kann.

2Die kan­to­na­le Be­hör­de bie­tet Per­so­nen ab dem vollen­de­ten 75. Al­ters­jahr al­le zwei Jah­re zu ei­ner ver­trau­en­s­ärzt­li­chen Un­ter­su­chung auf.3Sie kann das In­ter­vall für die Un­ter­su­chung ver­kür­zen, wenn die Fahr­eig­nung ei­ner Per­son we­gen be­ste­hen­der Be­ein­träch­ti­gun­gen häu­fi­ger kon­trol­liert wer­den muss.

3Ärz­te sind in Be­zug auf Mel­dun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e vom Be­rufs­ge­heim­nis ent­bun­den. Sie kön­nen die Mel­dung di­rekt an die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Stras­sen­ver­kehrs­be­hör­de oder an die Auf­sichts­be­hör­de für Ärz­te er­stat­ten.

4Auf Er­su­chen der IV-Stel­le teilt die kan­to­na­le Be­hör­de die­ser mit, ob ei­ne be­stimm­te Per­son einen Füh­rer­aus­weis be­sitzt.

5Be­ste­hen Zwei­fel an der Fahr­kom­pe­tenz ei­ner Per­son, so kann die­se ei­ner Kon­troll­fahrt, ei­ner Theo­rie­prü­fung, ei­ner prak­ti­schen Füh­rer­prü­fung oder ei­ner an­dern ge­eig­ne­ten Mass­nah­me wie ei­ner Aus- oder Wei­ter­bil­dung oder ei­ner Nach­schu­lung un­ter­zo­gen wer­den.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013, Abs. 1 Bst. a in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2012 6291, 2013 4669; BBl 2010 8447, 2012 5959).
2 SR 831.20
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2807; BBl 2017 3649 3833).