Strassenverkehrsgesetz
(SVG)1

vom 19. Dezember 1958 (Stand am 1. September 2023)

1 Tit. gemäss Ziff. I des BG vom 6. Okt. 1989, in Kraft seit 1. Febr. 1991 (AS 1991 71; BBl 1986 III 209).


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Art. 2

Be­fug­nis­se des Bun­des

 

1 Der Bun­des­rat ist er­mäch­tigt, nach An­hö­ren der Kan­to­ne:

a.
Stras­sen, die für den all­ge­mei­nen Durch­gangs­ver­kehr not­wen­dig sind, mit oder oh­ne Ein­schrän­kun­gen für den Mo­tor­fahr­zeug- und Fahr­r­ad­ver­kehr of­fen zu er­klä­ren;
b.
für al­le oder ein­zel­ne Ar­ten von Mo­tor­fahr­zeu­gen zeit­li­che, für die gan­ze Schweiz gel­ten­de Fahr­ver­bo­te zu er­las­sen;
c.9

2 Für schwe­re Mo­tor­wa­gen zur Gü­ter­be­för­de­rung gilt ein Nacht­fahr­ver­bot von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr und ein Sonn­tags­fahr­ver­bot. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.10

3 Der Bun­des­rat er­lässt ein Ver­zeich­nis der nur für Mo­tor­fahr­zeu­ge of­fe­nen Stras­sen. Er be­zeich­net, so­weit nicht die Bun­des­ver­samm­lung zu­stän­dig ist, die­se Stras­sen nach An­hö­ren oder auf An­trag der be­tei­lig­ten Kan­to­ne. Er be­stimmt, wel­che Ar­ten von Mo­tor­fahr­zeu­gen auf sol­chen Stras­sen ver­keh­ren dür­fen.11

3bis Das Bun­des­amt für Stras­sen (ASTRA) ver­fügt die Mass­nah­men der ört­li­chen Ver­kehrs­re­ge­lung auf den Na­tio­nal­stras­sen.12 Zur Be­schwer­de ge­gen sol­che Ver­fü­gun­gen sind auch die Ge­mein­den be­rech­tigt, so­fern Ver­kehrs­mass­nah­men auf ih­rem Ge­biet an­ge­ord­net wer­den.13

4 So­weit es für das Mi­li­tär oder den Zi­vil­schutz nö­tig ist, kann der Ver­kehr auf be­stimm­ten Stras­sen vor­über­ge­hend be­schränkt oder ge­sperrt wer­den. Der Bun­des­rat be­zeich­net die da­für zu­stän­di­gen Stel­len des Mi­li­tärs und des Zi­vil­schut­zes. Sie neh­men vor ih­rem Ent­scheid mit den kan­to­na­len Be­hör­den Rück­spra­che.14

5 Für Stras­sen im Ei­gen­tum des Bun­des be­stim­men die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten Bun­des­be­hör­den, ob und un­ter wel­chen Be­din­gun­gen der öf­fent­li­che Ver­kehr ge­stat­tet ist. Sie stel­len die er­for­der­li­chen Si­gna­le auf.

9Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 1991, mit Wir­kung seit 15. März 1992 (AS 1992 534; BBl 1988 II 1333).

10 Fas­sung ge­mä­ss Art. 6 Ziff. 2 des Ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ge­set­zes vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2864; BBl 1999 6128).

11Fas­sung ge­mä­ss Art. 63 des BG vom 8. März 1960 über die Na­tio­nal­stras­sen, in Kraft seit 21. Ju­ni 1960 (AS 1960 525; BBl 1959 II 105).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6291; BBl 2010 8447).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2001 (AS 2002 2767; BBl 1999 4462). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 73 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

14Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. Okt. 1989, in Kraft seit 1. Fe­br. 1991 (AS 1991 71; BBl 1986 III 209).

BGE

130 I 134 () from 5. April 2004
Regeste: Art. 82 BV, Art. 2, 3 und 5 SVG; Art. 55 KV/AR; Bundesrechtswidrigkeit der kantonalen Volksinitiative "12 autofreie Sonntage". Die Kantone sind, im Gegensatz zum Bund, nicht befugt, den motorisierten Verkehr auf ihrem Hoheitsgebiet per Rechtssatz generell zu beschränken (E. 3.2). Ein grundsätzlich für das ganze Kantonsgebiet geltendes Sonntagsfahrverbot, wie es die Initiative anstrebt, kann nur per Rechtssatz erlassen werden. Die Kantone verfügen nicht über die dafür erforderliche Rechtssetzungskompetenz (E. 3.3 und 3.4).

 

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