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Verordnung
über die Tierarzneimittel
(Tierarzneimittelverordnung, TAMV)

vom 18. August 2004 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 13 Absetzfristen für umgewidmete Arzneimittel

1 Für Tier­arz­nei­mit­tel, die für die glei­che Ziel­tier­art, je­doch für ei­ne an­de­re In­di­ka­ti­on zu­ge­las­sen sind, gel­ten bei glei­cher Do­sie­rung und Ap­pli­ka­ti­on die glei­chen Ab­setz­fris­ten wie für die zu­ge­las­se­ne In­di­ka­ti­on.

2 Tier­arz­nei­mit­tel, die für ei­ne an­de­re Ziel­tier­art zu­ge­las­sen sind, so­wie Hu­manarz­nei­mit­tel dür­fen nur ge­mä­ss Zu­las­sung ap­pli­ziert wer­den. Für die­se Arz­nei­mit­tel gel­ten fol­gen­de Ab­setz­fris­ten:

a.35
Wenn die im Arz­nei­mit­tel ent­hal­te­nen Wirk­stof­fe in An­hang 2 auf­ge­führt sind, ist kei­ne Ab­setz­frist not­wen­dig.
b.36
Für ein Arz­nei­mit­tel, in dem Wirk­stof­fe ent­hal­ten sind, für die das EDI kei­ne Höchst­kon­zen­tra­ti­on ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 Buch­sta­be e LGV37 fest­ge­legt oder ei­ne Fest­le­gung von Höchst­kon­zen­tra­tio­nen nicht für er­for­der­lich er­ach­tet hat, und das ei­nem Tier ver­ab­reicht wird, das zur glei­chen zoo­lo­gi­schen Klas­se ge­hört wie das Tier, für das es zu­ge­las­sen ist, gilt die längs­te für die­se Klas­se gel­ten­de Ab­setz­frist; vor­be­hal­ten bleibt Buch­sta­be a.
c.
Wenn für Wirk­stof­fe ei­nes Arz­nei­mit­tels in der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung Höchst­kon­zen­tra­tio­nen vor­ge­se­hen sind oder das Arz­nei­mit­tel Tie­ren ei­ner zoo­lo­gi­schen Klas­se ver­ab­reicht wird, für die es nicht zu­ge­las­sen ist, sind für je­des ein­zel­ne vom Tier ge­won­ne­ne Le­bens­mit­tel fol­gen­de Ab­setz­fris­ten ein­zu­hal­ten:
1.
7 Ta­ge für Milch und Ei­er,
2.
28 Ta­ge für ess­ba­res Ge­we­be, und
3.
500 Ta­ge di­vi­diert durch die mitt­le­re Was­ser­tem­pe­ra­tur in °C für Fi­sche.

3 Be­ste­hen Hin­wei­se, dass die Höchst­kon­zen­tra­tio­nen durch die Ab­setz­fris­ten nach Ab­satz 2 nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen, so hat die ver­schrei­ben­de Tierärz­tin oder der ver­schrei­ben­de Tier­arzt die Ab­setz­frist zu ver­län­gern.

4 Für die Arz­nei­mit­tel, die nach Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 3 und 5 um­ge­wid­met wer­den, be­trägt die Ab­setz­frist 6 Mo­na­te.38

5 Bei zu­ge­las­se­nen ho­möo­pa­thi­schen, an­thro­po­so­phi­schen und phy­to­the­ra­peu­ti­schen Arz­nei­mit­teln kann auf Ab­setz­fris­ten ver­zich­tet wer­den, wenn die Arz­nei­mit­tel aus­sch­liess­lich Wirk­stof­fe ent­hal­ten:

a.
für die das EDI ei­ne Fest­le­gung von Höchst­kon­zen­tra­tio­nen nicht für er­for­der­lich er­ach­tet hat; oder
b.
die in ei­ner Po­ten­zie­rung von D6 oder hö­her vor­lie­gen.39

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Le­bens­mit­tel- und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de­ver­ord­nung vom 16. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 283).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Le­bens­mit­tel- und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de­ver­ord­nung vom 16. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 283).

37 SR 817.02

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016 961).

39 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Le­bens­mit­tel- und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de­ver­ord­nung vom 16. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Mai 2017 (AS 2017 283).