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Tierschutzgesetz
(TSchG)

vom 16. Dezember 2005 (Stand am 1. September 2023)

Art. 3 Begriffe

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Wür­de: Ei­gen­wert des Tie­res, der im Um­gang mit ihm ge­ach­tet wer­den muss. Die Wür­de des Tie­res wird miss­ach­tet, wenn ei­ne Be­las­tung des Tie­res nicht durch über­wie­gen­de In­ter­es­sen ge­recht­fer­tigt wer­den kann. Ei­ne Be­las­tung liegt vor, wenn dem Tier ins­be­son­de­re Schmer­zen, Lei­den oder Schä­den zu­ge­fügt wer­den, es in Angst ver­setzt oder er­nied­rigt wird, wenn tief grei­fend in sein Er­schei­nungs­bild oder sei­ne Fä­hig­kei­ten ein­ge­grif­fen oder es über­mäs­sig in­stru­men­ta­li­siert wird;
b.
Wohl­er­ge­hen: Wohl­er­ge­hen der Tie­re ist na­ment­lich ge­ge­ben, wenn:
1.
die Hal­tung und Er­näh­rung so sind, dass ih­re Kör­per­funk­tio­nen und ihr Ver­hal­ten nicht ge­stört sind und sie in ih­rer An­pas­sungs­fä­hig­keit nicht über­for­dert sind,
2.
das art­ge­mäs­se Ver­hal­ten in­ner­halb der bio­lo­gi­schen An­pas­sungs­fä­hig­keit ge­währ­leis­tet ist,
3.
sie kli­nisch ge­sund sind,
4.
Schmer­zen, Lei­den, Schä­den und Angst ver­mie­den wer­den;
c.
Tier­ver­such: je­de Mass­nah­me, bei der le­ben­de Tie­re ver­wen­det wer­den mit dem Ziel:
1.
ei­ne wis­sen­schaft­li­che An­nah­me zu prü­fen,
2.
die Wir­kung ei­ner be­stimm­ten Mass­nah­me am Tier fest­zu­stel­len,
3.
einen Stoff zu prü­fen,
4.
Zel­len, Or­ga­ne oder Kör­per­flüs­sig­kei­ten zu ge­win­nen oder zu prü­fen, aus­ser wenn dies im Rah­men der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on, der dia­gno­s­ti­schen oder ku­ra­ti­ven Tä­tig­keit am Tier oder für den Nach­weis des Ge­sund­heits­sta­tus von Tier­po­pu­la­tio­nen er­folgt,
5.
art­frem­de Or­ga­nis­men zu er­hal­ten oder zu ver­meh­ren,
6.
der Leh­re so­wie der Aus- und Wei­ter­bil­dung zu die­nen.