Tierseuchengesetz
(TSG)1

vom 1. Juli 1966 (Stand am 1. Januar 2021)

1Fassung des Tit. gemäss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 1975, in Kraft seit 1. Juli 1977 (AS 1977 1187; BBl 1975 II 106).


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Art. 10 Allgemeine Bekämpfungs­massnahmen 24

1 Der Bun­des­rat re­gelt bei hoch­an­ste­cken­den und an­dern Seu­chen die all­ge­mei­nen Be­kämp­fungs­mass­nah­men. Bei den an­dern Seu­chen legt er zu­dem das Be­kämp­fungs­ziel fest und be­rück­sich­tigt Kos­ten und Nut­zen der Tier­seu­chen­be­kämp­fung. Er re­gelt ins­be­son­de­re:25

1.
die Be­hand­lung der ver­seuch­ten oder seu­chen­ver­däch­ti­gen oder an­ste­ckungs­ge­fähr­de­ten Tie­re;
2.26
die Ab­schlach­tung oder Tö­tung und Ent­sor­gung sol­cher Tie­re;
3.27
die Ent­sor­gung der Ka­da­ver und Ma­te­ria­li­en, die Trä­ger des An­ste­ckungs­stof­fes ei­ner Seu­che sein kön­nen;
4.
die Ab­son­de­rung der ver­seuch­ten und seu­chen­ver­däch­ti­gen Tie­re, die Ab­sper­rung von Stäl­len, Ge­höf­ten, Wei­den und Ort­schaf­ten für den Tier­ver­kehr, die Des­in­fek­ti­on und die Ein­schrän­kung des Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehrs;
5.
die Be­ob­ach­tung seu­chen­ver­däch­ti­ger Tie­re;
6.28
das Ver­bot von Märk­ten, Aus­stel­lun­gen, Tier­ver­stei­ge­run­gen und ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen so­wie die Ein­schrän­kung oder das Ver­bot des Tier­ver­kehrs oder der Frei­land­hal­tung von Tie­ren;
7.29
die pe­ri­odi­sche Un­ter­su­chung der Tier­be­stän­de und die wei­te­ren Mass­nah­men zur Ge­sun­der­hal­tung der Tier­be­stän­de so­wie die Er­he­bun­gen zur Er­fas­sung der Seu­chen­la­ge;
8.
die un­ent­gelt­li­che Mit­hil­fe des Tier­hal­ters bei Be­kämp­fungs­mass­nah­men;
9.
die Mit­wir­kung der Trans­port­an­stal­ten bei Be­kämp­fungs­mass­nah­men;
10.30 die Zu­las­sung und Ver­wen­dung von Des­in­fek­ti­ons­mit­teln für die Tier­seu­chen­be­kämp­fung;
11.31 die Ge­neh­mi­gung der na­tio­na­len Be­kämp­fungs­pro­gram­me von Tier­ge­sund­heits­diens­ten für Seu­chen, die im Rah­men des in­ter­na­tio­na­len Han­dels mit Tie­ren von Be­deu­tung sind.

2 Der Bund kann:

a.
den Ver­kehr mit Tie­ren und Tier­pro­duk­ten in ei­nem Ge­biet ein­schrän­ken, um die üb­ri­gen Lan­des­tei­le vor der Ver­brei­tung ei­ner Tier­seu­che zu be­wah­ren;
b.
an­ord­nen, dass die Mass­nah­men zur Aus­rot­tung ei­ner Tier­seu­che auf be­stimm­te Ge­bie­te be­schränkt wer­den, so­fern die lan­des­wei­te Aus­rot­tung kurz­fris­tig nicht mög­lich ist oder nicht an­ge­strebt wird;
c.
Ge­bie­te, in de­nen wäh­rend ei­ner be­stimm­ten Zeit kei­ne Tier­seu­che auf­ge­tre­ten ist, als seu­chen­frei er­klä­ren.32

3 Der Bun­des­rat kann zur Ver­hü­tung von Seu­chen bei der Nutz­tier­hal­tung Vor­schrif­ten zur Be­triebs­hy­gie­ne er­las­sen.33

24Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

25Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

26Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Ju­ni 2008 (AS 20082269; BBl 2006 6337).

29Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

30Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

31Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

32Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3711; BBl 1993 I 805).

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 1975 (AS 1977 1187; BBl 1975 II 106). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 907; BBl 2011 7027).

BGE

103 IB 134 () from 1. April 1977
Regeste: Verfahren; Art. 97 ff. OG. Rüge der Verletzung kantonaler Ausstandsvorschriften. Zulässigkeit der Verwaltungsgerichtsbeschwerde? (E. 2). Tierseuchenverordnung (TSV). 1. Die Anordnung der in Art 21 Ziff. 16 TSV vorgeschriebenen Massnahmen durch die kantonalen Behörden erfordert nicht die Zustimmung des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes gemäss Art. 54 Abs. 2 Tierseuchengesetz (E. 3). 2. Gesetzmässigkeit von Art. 21 Ziff. 16 TSV (E. 4 u. E. 5).

132 II 305 () from 11. April 2006
Regeste: Art. 74 Abs. 2 BV; Art. 3 Abs. 1 VG; Art. 1a Abs. 1 und 2, Art. 9 und 10 Abs. 1 TSG; Verantwortlichkeit des Bundes für die von ihm getroffenen Massnahmen bei der Bekämpfung des sog. "Rinderwahnsinns"; keine widerrechtlichen Unterlassungen unter dem Gesichtswinkel des Vorsorgeprinzips. Begriff der Widerrechtlichkeit im Sinne von Art. 3 Abs. 1 VG (Zusammenfassung der Rechtsprechung; E. 4.1). Art. 9 TSG konkretisiert implizit das Vorsorgeprinzip (Vorbeugeprinzip), welches die Verantwortlichkeit des Bundes nach sich zieht, falls er nicht alle Massnahmen trifft, die nach dem Stand der Wissenschaft und der Erfahrung angezeigt erscheinen, um das Auftreten und die Ausdehnung der in Frage stehenden Tierseuche zu verhindern (E. 4.2 und 4.3); besondere Umstände, die dabei zu beachten sind (E. 4.4). Vorliegend vorgeworfene Handlungen bzw. Unterlassungen: zu spätes Verbot der Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuer (E. 5.1); zu spätes Verbot des Imports von Tiermehl aus Grossbritannien (E. 5.2); zu spätes Verbot der Einfuhr von Tiermehl jeglicher Herkunft (E. 5.3); verspätete Massnahmen zur Verhinderung der "Kreuzkontamination" von Tiermehlen in Futtermittelmühlen und bei Züchtern (E. 5.4).

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