Tierseuchenverordnung
(TSV)

vom 27. Juni 1995 (Stand am 1. Mai 2021)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 274d Seuchenfall

1 Bei Fest­stel­lung ei­nes Be­falls mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass:

a.
die Bie­nen­völ­ker oder Hum­mel­nes­ter, das ge­brauch­te Im­ke­rei­ma­te­ri­al, der Wa­ben­ho­nig und die Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te des ver­seuch­ten Be­triebs nicht ver­stellt wer­den dür­fen und die Bie­nen­völ­ker oder Hum­mel­nes­ter nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors un­ver­züg­lich ver­nich­tet wer­den;
b.
das ge­brauch­te Im­ke­rei­ma­te­ri­al, der Wa­ben­ho­nig, die Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te so­wie wei­te­re Ge­gen­stän­de, die mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer in Be­rüh­rung ge­kom­men sein könn­ten, nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors un­ver­züg­lich ver­nich­tet oder ge­rei­nigt und ent­seucht wer­den;
c.
das Bie­nen­haus so­wie al­le Räum­lich­kei­ten und Ge­rät­schaf­ten des ver­seuch­ten Be­triebs nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors ge­rei­nigt und ent­seucht wer­den;
d.
der Bo­den in der Um­ge­bung des ver­seuch­ten Bie­nen­stan­des oder Hum­mel­nes­tes nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors be­han­delt wird;
e.516
ein Bie­nen­volk als Sen­ti­nel auf dem ver­seuch­ten Be­trieb ein­ge­rich­tet und re­gel­mäs­sig durch den Bie­nen­in­spek­tor kon­trol­liert wird.

2 Der Kan­tons­tier­arzt legt nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen Bie­nen­in­spek­tor ei­ne Schutz- und ei­ne Über­wa­chungs­zo­ne fest. Die Schutz­zo­ne um­fasst in der Re­gel ein Ge­biet im Um­kreis von drei Ki­lo­me­tern um den ver­seuch­ten Im­ke­rei­be­trieb oder das ver­seuch­te Hum­mel­nest, die Über­wa­chungs­zo­ne ein Ge­biet im Um­kreis von zehn Ki­lo­me­tern. Bei der Fest­le­gung sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen, ins­be­son­de­re Ge­mein­de-, Kan­tons- und Lan­des­gren­zen so­wie Ge­län­de­hin­der­nis­se wie Wäl­der, Kup­pen, Kre­ten, Tä­ler oder Seen.

3 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Schutz- und die Über­wa­chungs­zo­ne auf, wenn:

a.
die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 durch­ge­führt wor­den sind; und
b.
nach Ab­schluss der Nach­kon­trol­len in der Schutz­zo­ne (Art. 274e Abs. 5) kein Ver­dacht mehrauf Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer be­steht.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, d und e kann das BLV an­ord­nen, dass auf die Ver­nich­tung von ver­seuch­ten Bie­nen­völ­kern oder Hum­mel­nes­tern, auf die Be­hand­lung des Bo­dens und auf das Ein­rich­ten ei­nes Bie­nen­vol­kes als Sen­ti­nel ver­zich­tet wird, wenn da­durch die Aus­brei­tung des Klei­nen Beu­ten­kä­fer nicht ver­hin­dert wer­den kann.517

516 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

517 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden