Tierseuchenverordnung
(TSV)


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Art. 102 Tier- und Warenverkehr in den Schutz- und Überwachungszonen 353

1 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 90 Ab­sät­ze 2 und 3 dür­fen in den Schutz­zo­nen Tie­re erst 15 Ta­ge nach dem letz­ten Seu­chen­fall ge­wei­det oder zur Schlach­tung ab­ge­ge­ben wer­den.

1bis Un­pas­teu­ri­sier­te Milch darf nur aus den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen ver­bracht wer­den, wenn sie auf di­rek­tem Weg und mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes in einen Be­trieb ver­bracht wird, in dem sie nach den vom EDI ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 LGV354 er­las­se­nen Be­stim­mun­gen pas­teu­ri­siert wird. Milch aus der Schutz­zo­ne darf nicht um­ge­la­den wer­den und muss di­rekt nach der Milch­samm­lung bei der ers­ten Milch­an­nah­me­stel­le pas­teu­ri­siert wer­den.355

1ter Der Kan­tons­tier­arzt kann für die Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen fol­gen­de Mass­nah­men an­ord­nen:

a.
ein Ver­bot der Ab­ga­be von Milch durch die Be­trie­be an ei­ne Milch­an­nah­me­stel­le oder di­rekt ab dem Be­trieb;
b.
das Ein­sam­meln der Milch bei den Be­trie­ben durch von ihm be­stimm­te Un­ter­neh­men ent­lang der von ihm be­stimm­ten Rou­ten;
c.
den Aus­schluss ge­wis­ser Be­trie­be von der Milch­samm­lung nach Buch­sta­be b auf­grund von lo­gis­ti­schen, geo­gra­fi­schen oder struk­tu­rel­len Ge­ge­ben­hei­ten;
d.
den Weg­fall der Milch­prü­fung nach der Milch­prü­fungs­ver­ord­nung vom 20. Ok­to­ber 2010356.357

1qua­ter Er kann Be­din­gun­gen für die An­nah­me und die Ver­ar­bei­tung der Milch fest­le­gen. Den Be­trie­ben nach Ab­satz 1ter Buch­sta­be c kann er ei­ne Aus­nah­me­be­wil­li­gung für die Milch­ab­ga­be an be­stimm­ten Milch­an­nah­me­stel­len er­tei­len.358

1quin­quies In den Über­wa­chungs­zo­nen kann er zu­sätz­lich die Milch­an­nah­me­stel­len be­stim­men, an de­nen die Milch­pro­du­zen­ten ih­re Milch di­rekt ab­ge­ben dür­fen, und die für die Ab­ga­be er­for­der­li­chen Be­din­gun­gen fest­le­gen.359

2 Er in­for­miert den Kan­ton­sche­mi­ker über die An­ord­nung von Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1ter Buch­sta­be a und 1qua­ter so­wie über Ge­neh­mi­gun­gen nach Ab­satz 1bis.360

3 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Ab­lie­fe­rung von Milch aus Be­stän­den in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen.

4 Ne­ben­pro­duk­te, die in den Schutz- und Über­wa­chungs­zo­nen aus der Milch­ver­ar­bei­tung an­fal­len, sind zu pas­teu­ri­sie­ren, be­vor sie als Tier­fut­ter ab­ge­ge­ben wer­den. Das BLV kann die­se Mass­nah­me für wei­te­re Ge­bie­te oder lan­des­weit für an­wend­bar er­klä­ren.

5 In der Schutz­zo­ne dür­fen Mist und Jau­che nur mit Ge­neh­mi­gung des Kan­tons­tier­arz­tes aus­ge­bracht wer­den.

353 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

354 SR 817.02

355 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

356 SR 916.351.0

357 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

358 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

359 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

360 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

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